Das Präsidentenpaar bat am Sonntag im Bundesstaat Ohio um Unterstützung für den Kurs der Regierung. Das Präsidentenpaar appellierte an die 35'000 meist jungen Zuhörer in der Ohio State University in Columbus, die Hoffnung auf einen Wandel nicht zu verlieren.
«In ein wenig mehr als zwei Wochen könnt Ihr die Richtung dieses Staates und dieses Landes bestimmen», sagte Obama bei seiner Tour durch mehrere umkämpfte Bundessstaaten. Es stünden «schwere Wahlen» bevor, ergänzte er, wies aber den Republikanern die Schuld für die andauernde Krise zu.
Eingeführt wurde der Präsident bei der grössten Veranstaltung seit seiner Vereidigung im Januar 2009 von seiner Ehefrau Michelle, die in Umfragen inzwischen besser abschneidet als er. «Wenn Ihr noch immer so heiss und tatkräftig seid wie vor zwei Jahren, weiss ich, dass wir weiter Veränderung bringen können», sagte sie mit Verweis auf das Motto des Präsidentschaftswahlkampfes.
Fehler eingeräumt
In einem Interview mit dem Magazin der «New York Times» räumte der US-Präsident erstmals auch taktische Fehler in der ersten Hälfte seiner Amtszeit ein.
Barack und Michelle Obama treten gemeinsam für die Demokraten auf. /


Möglicherweise habe sich seine Regierung stärker auf die Inhalte konzentriert als darauf, diese zu vermitteln.
«Ich denke, jeder, der dieses Amt bekleidet hat, wird sich daran erinnern, dass der Erfolg von einem Zusammenspiel von beidem abhängt», sagte er. PR und die öffentliche Meinung dürften nicht vernachlässigt werden.
Er habe seine «Lektion gelernt», als er zugelassen habe, als linker Demokrat alter Schule dargestellt worden zu sein, obwohl er sich im Wahlkampf als moderner Kämpfer für einen politischen Wandel präsentiert habe.
Grossteil der Wahlversprechen erfüllt
Über die bisherige Umsetzung seiner Wahlversprechen sagte Obama, es seien «vielleicht 70 Prozent» erfüllt worden. Unter anderem setzte seine Regierung die Gesundheitsreform sowie eine Neuordnung des Finanzsektors gegen heftige Widerstände durch.
Bei den Kongresswahlen am 2. November müssen die Demokraten befürchten, im Repräsentantenhaus ihre Mehrheit zu verlieren. Auch im Senat drohen ihnen schwere Verluste. Bei der Wahl werden die Abgeordneten des Repräsentantenhauses neu bestimmt sowie ein Drittel der Senatsmitglieder.