Khadr ist wegen Mordes, Verschwörung, Spionage und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Die Militäranklage wirft ihm unter anderem vor, in Afghanistan eine Handgranate geschleudert zu haben, die einen US-Soldaten getötet hat.
Khadr ist der letzte Staatsbürger eines westlichen Landes, der in Guantánamo festgehalten wird. Er war 2002 im Alter von nur 15 Jahren in Afghanistan ergriffen und nach in das US-Gefangenenlager auf Kuba gebracht worden. Der heute 24-Jährige hat inzwischen mehr als ein Drittel seines Lebens dort verbracht.
Bei der Anhörung am Montag blieb unklar, ob Khadrs Schuldbekenntnis Teil einer strafmildernden Vereinbarung mit der Anklage war.
Omar Khadr. /


Als Höchststrafe für die Klagepunkte droht ihm lebenslange Haft.
Eine Vereinbarung mit der Anklage könnte vorsehen, dass er eine mildere Haftstrafe in seinem Heimatland Kanada verbüssen könnte. Nach Khadrs Schuldbekenntnis vertagte sich das Militärtribunal auf Dienstag.
Khadrs Verteidiger wiesen in dem Verfahren darauf hin, dass ihr Mandant zum Tatzeitpunkt minderjährig war. Er sei von Erwachsenen zu den Taten gedrängt worden.
Khadrs Vater war Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida, er wurde 2003 in Afghanistan getötet. Die Anklage porträtierte Khadrs als «Terroristen», dessen Ziel es gewesen sei, «so viele Amerikaner wie möglich zu töten».
Das Verfahren rief nicht nur wegen Khadrs jugendlichem Alter Kritik hervor. US-Agenten und Verhörbeamte des Militärs hatten zugegeben, mit Techniken wie Schlafentzug und unbequemen Positionen Druck auf Khadr ausgeübt zu haben.