Wenn Ermittlungen infolge der Wikileaks-Enthüllungen nötig seien, dann müsse zuallererst die irakische Führung untersuchen, «wie sie ihre eigenen Zivilisten behandelt hat», sagte US-Aussenamtssprecher Philip Crowley am Montag. Darüber sei mit der Regierung in Bagdad gesprochen worden.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Freitag fast 400'000 geheime US-Akten zum Irakkrieg veröffentlicht. Sie weisen auf massenhafte Kriegsverbrechen hin, die irakische Sicherheits- und Polizeikräfte an Zivilisten begangen haben: Hinrichtungen, Folterungen und andere Misshandlungen. Einige der Papiere deuten aber auch an, dass US-Truppen von den Gräueltaten wussten.
Irakische Stellen informiert
Crowley sagte zu internationalen Rufen nach einer Untersuchung durch die USA, dass die souveräne irakische Regierung dafür zuständig sei. Nach seinen Angaben haben US-Soldaten die irakischen Stellen informiert, wenn sie Zeugen von Gewalt und anderen Verbrechen geworden seien.
«Unsere Truppen sind in Menschenrechtsfragen sehr gut ausgebildet, und wenn sie Besorgniserregendes oder klare Misshandlungen seitens eines Landes gesehen haben, das unser Partner ist, dann müssen sie das melden», sagte Crowley. «Und sie haben das getan.»