Der in der Nähe der Grossstadt Yogyakarta gelegene Merapi, der zu den aktivsten Vulkanen der Inselrepublik zählt, war am Dienstag ausgebrochen und hatte die umliegende Region mit seinen heissen Gasströmen verwüstet. Viele Dörfer wurden mit weisser Asche bedeckt. Mehr als 11'000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Wie indonesische Medien berichteten, ist unter den Toten auch der spirituelle Wächter des Vulkans. Die Leiche des fast 80-jährigen Mannes sei aus den Trümmern seines Hauses geborgen worden. Sein Körper sei mit Asche überzogen gewesen.
Der Merapi-Ausbruch fordert 28 Todesopfer. /


Bis zu seinem Tod sei er in Gebetshaltung verharrt, um den Vulkan doch noch zu beruhigen.
Respektsperson auf der Insel
Der alte Mann war eine Respektsperson auf der Insel Java. Er war höchstpersönlich von Hamengkubuwono IX, dem damaligen Sultan der Stadt Yogyakarta am Fusse des Vulkans, zum Wächter des Merapi ernannt worden. Die Bevölkerung hatte ihm die Fähigkeit zugeschrieben, die Aktivitäten des Vulkans vorhersagen und dessen Geister besänftigen zu können.
Vor dem jüngsten Vulkanausbruch hatte der Mann offenbar die Evakuierungsanordnung der Behörden missachtet, seine Familie meldete ihn später als vermisst. Viele der Opfer des Ausbruchs wurden in der Nähe seines am Krater gelegenen Hauses gefunden.
Mindestens 154 Menschen tot
Mit dem Vulkanausbruch wird Indonesien bereits zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Tage von einer Naturkatastrophe heimgesucht. Am Dienstag hatte ein Tsunami an der Westküste des Landes mindestens 154 Menschen in den Tod gerissen und etliche Dörfer zerstört. Hunderte weitere Menschen werden noch vermisst.
Der Tsunami war einem Erdbeben der Stärke 7,5 gefolgt, das am Montag die Region erschüttert hatte.