Der Sprengstoff wurde am Freitag in zwei Frachtflugzeugen in England und Dubai entdeckt. Die Pakete waren an zwei jüdische Synagogen in Chicago adressiert.
Das auf dem Flughafen in Dubai entdeckte Paket enthielt nach Polizeiangaben einen Computerdrucker, in dem die Chemikalie PETN versteckt war, die auch als Sprengstoff verwendet wird. Gefunden wurden auch die SIM-Karte eines Mobiltelefons und der Stoff Bleiazid, der in Zündern zum Einsatz kommt.
Die Polizei in Dubai erklärte am Samstag, auch die Bauart der gefundenen Bombe deute auf «terroristische Gruppen wie Al-Kaida hin». Sie habe die Paketbombe nach Hinweisen anderer Geheimdienste gefunden.
Nach Angaben der US-Regierung kam der Tipp vom saudischen Geheimdienst. Die Al-Kaida im Jemen gilt schon länger als der aggressivste Arm der Extremistenorganisation.
Bombe sollte im Flugzeug explodieren
Das andere Paket wurde in einem Flugzeug auf dem englischen Flughafen East Midlands bei Birmingham entdeckt.
Sowohl Frachtdienstleister FEDEX als auch Konkurrent UPS haben ihren Service in Jemen nach dem Terroralarm eingestellt. /


Die britische Innenministerin Theresa May bestätigte am Samstag in London, dass das Paket einen funktionsfähigen Sprengsatz enthalten habe.
Premier David Cameron sagte am Abend, nach neusten Erkenntnissen sei die Bombe so präpariert gewesen, dass sie bereits im Flugzeug explodieren sollte.
US-Präsident Barack Obama sprach bereits am Freitag von einer «glaubhaften terroristischen Bedrohung». Nach Angaben seiner Regierung wurden die Sendungen via die US-Paketdienste United Parcel Service (UPS) und FedEx verschickt.
Absenderin verhaftet
Im Jemen selbst nahmen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben am Samstag die mutmassliche Absenderin der Pakete fest. Kurz zuvor hatte Präsident Ali Abdullah Saleh mitgeteilt, die Identität der Aufgeberin der Pakete sei bekannt und die Polizei habe ihr Haus umstellt.
Jemenitische Ermittler nahmen auch Mitarbeiter von Luftfrachtgesellschaften und der Frachtabteilung des internationalen Flughafens Sanaa fest, um sie zu vernehmen. Zudem untersuchten sie 26 weitere Sendungen auf Sprengstoff. Ob sie fündig wurden, blieb offen.