Es war nicht klar, ob die Geiseln während der Befreiungsaktion starben oder von den Geiselnehmern getötet wurden. Aufständische mit Sprengstoffwesten und Granaten hatten die Kirche während einer Messe gestürmt und etwa 120 Menschen in ihre Gewalt gebracht. Die Sicherheitskräfte stürmten das Gebäude nach vier Stunden. Zuvor hatten die Attentäter die Börse angegriffen.
Über die genaue Zahl der beteiligten Attentäter gab es widersprüchliche Angaben. Militärsprecher Kassim al-Mussaui erklärte am Sonntagabend, die Sicherheitskräfte hätten acht Angreifer getötet. Die US-Streitkräfte sprachen von fünf bis sieben getöteten Angreifern. Zwei Polizisten vor Ort erklärten dagegen, nur drei Angreifer seien ums Leben gekommen. Weitere sieben seien festgenommen worden.
«Erfolgreiche Operation»
Die Polizei hatte vergeblich versucht, die Christen zu befreien. Doch als die Polizisten die Kirche in Bagdads Karrade-Viertel stürmten, zündeten die Geiselnehmer ihre Sprengstoffgürtel.
Der irakische Verteidigungsminister Abdel Kader al-Obeidi hatte die Befreiungsaktion am Sonntagabend als «erfolgreiche Operation» bezeichnet. Er sprach ausserdem von einer «begrenzten Anzahl von Opfern». Der Minister betonte, es sei unbedingt notwendig gewesen, schnell zu handeln, da die Terroristen beabsichtigt hätten, möglichst viele Geiseln zu töten
Bekennerschreiben von Al-Kaida
Die Agentur Sumeria News meldete, 70 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Unbestätigten Angaben zufolge sollen auch Angehörige der Sicherheitskräfte unter den Opfern sein.
Kurz nach Beginn der Geiselnahme war auf islamistischen Websites ein Bekennerschreiben im Namen der Gruppe Islamischer Staat im Irak aufgetaucht, einem lokalen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.