Im Zentrum der zweiten Etappe stehe die Partizipation, sagte Michael Aebersold, zuständiger Projektleiter beim Bundesamt für Energie (BFE), am Dienstag der Nachrichtenagentur SDA. Dabei gehe es etwa darum, wo genau die Entsorgungsanlagen gebaut werden könnten. Je nach Standort kämen dafür bis zu 47 Gemeinden in Frage.
Weiter will das BFE eruieren, welche wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen ein Atommüll-Lager auf die Standortregionen hätte. Auch zu dem Thema würden die Regionen befragt, erklärte Aebersold.
Eins ist klar: Der Dreck, den man selbst produziert, muss im eigenen Land bleiben. /


Mitwirkung bedeute jedoch nicht automatisch Mitsprache, machte er klar. Die zweite Etappe dauert voraussichtlich bis 2015/16.
Bis dann soll die Auswahl der möglichen Standorte auf mindestens zwei für die Lagerung von schwach- und mittelradioaktiven sowie mindestens zwei von hochradioaktiven Abfällen eingeengt werden. Heute stehen sechs Möglichkeiten zur Diskussion: die Regionen Bözberg (AG), Jura-Südfuss (AG), Nördlich Lägeren (AG und ZH), Südranden (SH), Wellenberg (NW und OW) und Zürcher Weinland (ZH und TG).
Umstrittene Partizipation
Nichts übrig für das Partizipationsverfahren hat der Direktor der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES), Jürg Buri: «Das Verfahren ist eine scheindemokratische Alibiübung», sagte er zur Nachrichtenagentur SDA.
Die Bewohner der betroffenen Regionen dürften sich zwar äussern, am Schluss habe ihre Kritik aber kein Gewicht. «25 Kantone können einem einzigen ein Endlager aufzwingen», hielt Buri fest.
4000 Briefe
Mit Unterstützung der SES protestierten im Rahmen der Vernehmlassung zur ersten Etappe 4000 Bewohner betroffener Gebiete mittels schriftlicher Einsprachen. Weiter gingen rund 200 Stellungnahmen von Parteien, Organisationen oder Gemeinden beim BFE ein, wie Aebersold sagte.