Zwischen dem Angebot an Organen und der Nachfrage bestehe zunehmend ein Ungleichgewicht, sagte der Postulant Felix Gutzwiller (FDP/ZH). Zwar nehme die Zahl der Organspenden zu, doch steige die Nachfrage unter anderem wegen der Alterung der Bevölkerung stärker.
Heute seien mehr als 1000 Personen auf der Warteliste für ein neues Organ. 2009 seien 67 Personen gestorben, die auf ein Organ warteten. Grund für die immer länger werdende Warteliste ist die im europäischen Vergleich tiefe Spenderbereitschaft der Bevölkerung in der Schweiz. Sie liegt bei 13,3 Spendern pro Million Einwohner.
Heikle Widerspruchslösung
Der Bundesrat sei sich der Dringlichkeit des Problems bewusst, sagte Gesundheitsminister Didier Burkhalter.
Ein Patient wird am offenen Herzen operiert. /


Er sei bereit, Massnahmen zu prüfen, unter anderem auch die Widerspruchsregelung. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass die international unterschiedlichen Spenderaten gemäss neuen Studien nicht mit der Widerspruchslösung erklärt werden können.
Heute ist in der Schweiz für eine Organentnahme die Zustimmung der betroffenen Person oder der Angehörigen notwendig. Bei der Widerspruchslösung, müssen die Menschen ausdrücklich festhalten, dass sie keine Organe spenden wollen.
In dieser Frage soll der Bundesrat laut Verena Diener (Grünliberale/ZH) «äussert sensibel» vorgehen. Die Politik sei in der Schweiz nach vertiefter Analyse zum Schluss gekommen, von der Widerspruchslösung auf die Zustimmungslösung umzustellen. Die Frage sei ethisch äusserst sensibel. Denn es gebe viele Menschen, die ihren Körper nicht einfach als Ersatzteillager sähen.