Die Gespräche in Genf stehen unter Leitung von EU-Aussenministerin Catherine Ashton und Irans Chefunterhändler Said Dschalili. Die Delegationen traten am Montagmorgen in einem Konferenzzentrum in der Nähe der Schweizer UNO-Botschaft zusammen.
Trotz der freundlichen Atmosphäre waren die Erwartungen gering. Etwa 14 Monate lang waren die Gespräche unterbrochen. Bei dem auf zwei Tage angesetzten Treffen sollte es zunächst um eine Tagesordnung für eine Fortsetzung des Dialogs gehen.
Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle forderte den Iran auf, die neue Genfer Gesprächsrunde konstruktiv zu nutzen. /


Konkrete Ergebnisse zu Kernfragen des Disputs wurden nicht erwartet.
Teheran über Anschläge empört
Aus iranischen Kreisen verlautete, Dschalili habe in teils energischem Ton die jüngsten Anschläge auf zwei iranische Atomwissenschaftler verurteilt. Anfang des Monats waren bei zwei Anschlägen ein iranischer Atomexperte getötet und ein weiterer verletzt worden.
Teheran machte westliche Geheimdienste dafür verantwortlich. Die Atom-Gespräche Teherans mit der 5+1-Gruppe, zu der die USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien sowie Deutschland zählen, waren im Oktober 2009 ausgesetzt worden.
Zuvor war der Versuch gescheitert, sich mit Teheran auf ein überprüfbares Verfahren der Versorgung iranischer Forschungsanlagen mit höher angereichertem Uran zu verständigen.
Im Juni beschloss der UNO-Sicherheitsrat weitere Sanktionen gegen das Land, nachdem er bereits 2006, 2007 und 2008 Strafmassnahmen wegen des iranischen Atomprogramms verabschiedet hatte.
Herstellung von Yellowcake
Die neue Gesprächsrunde wurde überschattet von der Erklärung des Iran vom Sonntag, dass er alle Voraussetzungen für die Urananreicherung in eigener Regie geschaffen habe.
Iranischen Wissenschaftlern sei erstmals die Herstellung von konzentriertem Uran, sogenanntem Yellowcake, gelungen. Konzentriertes Uran ist ein Grundstoff der Urananreicherung. Teheran hatte stets versichert, mit seinem Nuklearprogramm lediglich zivile Zwecke zu verfolgen.