Das verlautete am Donnerstagmorgen (Ortszeit) aus japanischen Delegationskreisen beim UNO-Klimagipfel im mexikanischen Cancún. Das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll umfasse nur 27 Prozent der weltweiten Emissionen, sagte der japanische Klimaforscher Akihiro Sawa der Deutschen Presse-Agentur.
«Die einzige Lösung, um die Emissionen wirklich zu reduzieren, ist die Beteiligung aller.» China stosse allein 20 Prozent der globalen Emissionen aus. Sawa betonte, Hintergrund der harten Haltung Japans sei es auch, den Druck zu erhöhen, beim Klimaschutz wirkliche Fortschritte zu erzielen und keine Ausnahmen für Länder mit grossen Treibhausgasemissionen zuzulassen.
Die WWF-Klimaexpertin Regine Günther bezeichnete es als «zentrale Frage, das Japan sich bewegt».
Japan fordert «die Beteiligung aller». /


Die Entwicklungsländer drängen auf eine Fortsetzung verbindlicher Klimaziele für Industrieländer. «In diesem Spagat müssen nun Formulierungen gefunden werden, die beiden Seiten gerecht werden.»
Tribunal für «Klima-Gerechtigkeit»
Boliviens Präsident Evo Morales forderte ein Tribunal der Vereinten Nationen für «Klima-Gerechtigkeit». Dieses UNO-Gericht solle überwachen, wer besonders vom Klimawandel betroffen ist und ob Klimavereinbarungen eingehalten werden, sagte Morales am Donnerstagmorgen (Ortszeit) im Plenum zu den Delegierten.
Am Vortag hatten die zwei Hauptarbeitsgruppen in Cancún ihre Papiere von zusammen über 80 Seiten vorgelegt. Sie lassen wesentliche Fragen in den Kernpunkten offen: In welchem Vertrag werden die nationalen Vorschläge zur Treibhausgasreduktion verankert und nach welchen Spielregeln wird alles kontrolliert.