Die Entscheidung fiel mit 65 gegen 31 Stimmen, acht Republikaner schlugen sich auf die Seite der Demokraten. Das Abgeordnetenhaus hatte den Schritt schon am Mittwoch gebilligt.
Das Kongressvotum ist ein Sieg für US-Präsident Barack Obama: Dass schwule Soldaten ihre sexuelle Orientierung künftig nicht mehr verheimlichen müssen, war eines seiner grössten Wahlkampfversprechen.
So würdigte Obama die Änderung schon kurz vor der Abstimmung als «historischen Schritt». Es werde Schluss gemacht «mit einer Politik, die unsere nationale Sicherheit unterläuft».
Mit der Änderung könnten Tausende patriotische Amerikaner dienen, die bisher trotz vorbildlicher Leistung aus dem Militär gezwungen worden seien.
Weniger Moral durch schwule Soldate? /


«Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass Opfer, Tapferkeit und Integrität nicht mehr von sexueller Orientierung definiert werden als sie es durch Rasse oder Geschlecht, Religion oder Glauben sind», sagte der Präsident.
Grosse Mehrheit für Öffnung
Auch Verteidigungsminister Robert Gates und Generalstabschef Mike Mullen hatten sich für eine Aufhebung des Schwulenverbots eingesetzt.
Bestärkt wurden sie durch das Ergebnis einer umfassenden Umfrage in den Streitkräften: Demnach erwartet eine überwältigende Mehrheit keine Probleme durch die Öffnung des Militärs für geoutete Schwule. Allerdings gibt es in einigen Teilen der Kampftruppen, vor allem bei den Marineinfanteristen, deutliche Vorbehalte.
Auch die Gegner einer Änderung unter den Republikanern warnten, eine Zulassung werde die Kampfmoral schwächen. Sie werde, zumal in Kriegszeiten, zu gefährlicher «Ablenkung» führen und Menschenleben kosten, sagte zum Beispiel der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain aus Arizona am Samstag.
Gates kündigte aber bereits an, dass die Neuregelung behutsam umgesetzt werden solle.