Deponien und Müllverbrennungsanlagen waren über die Weihnachtstage geschlossen, was zur Verschärfung des Notstands führte. Die Behörden appellierten an die Bürger, ihren Unrat zu Hause zu lagern und nicht auf den Strassen zu deponieren.
Weihnachten im Müll
«Wir hatten bisher noch nie Weihnachten mit diesem ganzen Müll auf den Strassen erlebt», sagte Neapels Oberstaatsanwalt Giandomenico Lepore. Bürgerkomitees drohten mit einem Steuerstreik, sollte der Abfall nicht weggeräumt werden.
Mehr als 2000 Tonnen Abfall türmten sich in den Strassen. /


Viele Mütter weigerten sich, mit ihren Kindern in den verschmutzten Strassen spazieren zu gehen. «Wir dachten, dass das Schlimmste schon vorbei sei, doch die Situation ist fast so kritisch wie vor zwei Jahren», sagte ein neapolitanischer Priester.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte bei seiner Pressekonferenz zum Jahresende die Lokalbehörden für die Müllkrise in Neapel verantwortlich gemacht. Die EU-Kommission drohte Italien bereits mit Strafgeldern und forderte die Region Kampanien auf, umgehend einen umfassenden Plan zur Müllentsorgung vorzulegen.