Der am Donnerstagabend nach Ägypten zurückgekehrte Al-Baradei hatte sich am Freitag den Protesten Zehntausender Menschen in Kairo gegen die Herrschaft von Staatspräsident Husni Mubarak angeschlossen. Die Polizei ging gegen ihn und seine Anhänger mit Wasserwerfern und Schlagstöcken vor.
Al-Baradei und Anhänger suchten Zuflucht in einer Moschee. Diese wurde in der Folge von hunderten Sondereinsatzkräften der Polizei belagert. In umliegenden Strassen feuerten die Beamten Tränengas ab, so dass niemand die Moschee verlassen konnte.
Die Tränengasbehälter setzten mehrere Autos in Brand, mehrere Menschen erlitten Verbrennungen. Gegen einige von Al-Baradeis Anhängern, die ihn schützen wollten, wurden auch Schlagstöcke eingesetzt.
Ausgangssperren verhängt
Angesichts der massiven Oppositionsproteste hat die ägyptische Regierung Ausgangssperren über die Hauptstadt Kairo sowie die Städte Suez und Alexandria verhängt. Die Ausgangssperre gelte von 18 Uhr bis 7 Uhr, berichtete das Staatsfernsehen am Freitag.
Mohammed al-Baradei gilt als Hoffnungsträger der Opposition. /


Staatschef Husni Mubarak wies die Armee demnach an, die Polizei zu unterstützen. Grund seien die jüngsten Unruhen und Plünderungen sowie Angriffe auf öffentliche und private Gebäude. Dazu gehörten auch Banken und Hotels, hiess es weiter.
In mehreren Städten kam es zu Strassenschlachten, mindestens eine Person wurde getötet. Über der Hauptstadt Kairo hingen am Abend schwarze Rauchwolken.
EDA rät von Reisen nach Kairo ab
Das EDA rät seit Freitag angesichts der zunehmend chaotischen Lage in Ägypten von Reisen nach Kairo und den Grossstädten Alexandria, Suez und Ismailia ab. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter reagierten umgehend.
Wer eine Reise in die ägyptische Hauptstadt gebucht hat, kann diese kostenlos umbuchen oder annullieren. Das Angebot gelte bis zum 15. Februar und werde laufend überprüft, wie bei Kuoni, Hotelplan und Tui Schweiz auf Anfrage zu erfahren war.