Waren bislang nur einige Details der neuen Firmware bekannt, so wurde die neueste Android-Entwicklung nun in nahezu allen Einzelheiten vorgestellt. Schon auf den ersten Blick zeigt sich, dass es sich bei Honeycomb um eine Neuentwicklung handelt. Die Benutzeroberfläche wurde völlig neu gestaltet und bietet nun auch ein Multitasking-Menü mit Vorschau-Fenster für die einzelnen Applikationen, die gerade im Hintergrund laufen.
Direkt auf dem Homescreen befinden sich unter anderem Widgets, die Einblick auf die jeweils nächsten Termine, die im Kalender gespeichert sind, geben, sowie auf die im Google-Mail-Postfach eingegangenen E-Mails. Ein anderes Widget stellt Bookmarks da.
Neues Notification-System für Honeycomb
Neu bei Android 3.0 Honeycomb ist auch ein Notification-System, das offensichtlich ähnlich wie die Push-Benachrichtigungen funktioniert, die man vom Apple iPhone bzw. iPad kennt. Die Benachrichtigungen erfolgen über einen kurzen Hinweis-Ton, der auch dann zu hören ist, wenn der Nutzer beispielsweise gerade Musik mit dem Tablet hört.
Erwartungsgemäss hat Google auch den grösseren Bildschirm gegenüber einem Smartphone für die Google-Mail-Anwendung berücksichtigt. Wird das Tablet im Querformat gehalten und im E-Mail-Menü eine Nachricht geöffnet, so werden am linken Rand alle Konversationen angezeigt, während den Rest des Touchscreens die jeweilige E-Mail ausfüllt.
Vordtellung von Honeycomb. /


Verbessert wurde bei Android 3.0 auch die Grafik-Aufbereitung. Das wurde während der Präsentation des Betriebssystems unter anderem anhand der zum Betriebssystem gehörenden YouTube!-App demonstiert.
Neuer Video-Chat als Pendant zu Apples Facetime
Sofern das Tablet neben einer Kamera auf der Rückseite auch über eine Frontkamera verfügt, sind darüber auch Video-Chats möglich. Dabei erfolgt die Verbindung offenbar über den bereits bekannten GoogleTalk-Service. Nicht bekannt ist, ob Google die Videotelefonie - wie Apple bei Facetime - auf den WLAN-Internet-Zugang beschränkt oder ob der Service auch über die Mobilfunknetze genutzt werden kann.
Android Market jetzt auch via Internet verfügbar
Neben dem neuen Betriebssystem stellte Google im Rahmen des heutigen Events auch den Android Market Webstore vor. Dieser ist unter der Adresse market.android.com bereits erreichbar und soll es ermöglichen, Anwendungen nicht nur am Smartphone- oder Tablet-Display, sondern auch am PC-Bildschirm zu suchen.
Mit dem Android Market Webstore gleicht Google einen bisherigen Nachteil gegenüber der iOS-Plattform von Apple aus, bei der es alternativ zum Smartphone, Tablet oder Multimedia-Player auch über die iTunes-Software am PC oder Mac möglich ist, nach Anwendungen zu suchen und diese zu kaufen. Auch die Blackberry AppWorld ist alternativ zum Handy auch über den Internet-Browser am PC verfügbar.
Neu ist im Android Market zudem die Möglichkeit, Zusatzdienste aus einer Applikation heraus zu kaufen. Ein ähnliches Angebot gibt es auch bei iOS von Apple, wo beispielsweise Anbieter von Navigations-Programmen Kartenmaterial zusätzlicher Länder freischalten, wenn aus der Anwendung heraus eine entsprechende Option erworben wird.