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Sarkozy besucht Türkei unter schlechten VorzeichenAnkara - Unter schlechten Vorzeichen hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy in seiner Funktion als Vorsitzender der G-20-Gruppe am Freitag die Türkei besucht. Sarkozys Äusserungen über die Türkei im Vorfeld der Reise verstimmten die Gastgeber.bg / Quelle: sda / Freitag, 25. Februar 2011 / 18:30 h
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan äusserte sich vor Sarkozys Ankunft gereizt über ein Interview des französischen Präsidenten, in dem dieser sich erneut gegen eine türkische EU-Mitgliedschaft aussprach. «Ich habe Sarkozy wegen dieser Frage wiederholt gewarnt», sagte Erdogan dem türkischen Fernsehsender ATV.
«Die EU braucht die Türkei, und die Türkei braucht die EU», sagte Erdogan. Die türkische Zeitung «Posta» veröffentlichte am Freitag ein Interview mit Sarkozy, in dem er eine Vollmitgliedschaft des Mittelmeerlandes in der Europäischen Union ablehnte: «Dies würde in Wahrheit weder der Türkei zugute kommen noch der EU», sagte Sarkozy.
Fragen der G-20-Gruppe im Zentrum Der französische Präsident traf am Nachmitttag zu einem mehrstündigen Besuch in Ankara ein. Bei dem Treffen mit Erdogan sollte es nach französischen Angaben «vor allem» um Fragen der G-20-Gruppe gehen.Präsident Nicolas Sarkozy. /
Frankreichs Staatschef hat derzeit den Vorsitz dieser Gruppe inne, der die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer angehören. Es ist der erste Besuch eines französischen Präsidenten in der Türkei seit der Reise des früheren sozialistischen Staatschefs François Mitterrand im Jahre 1992. «Privilegierte Partnerschaft» Der Streit um den EU-Beitritt belastet das türkisch-französische Verhältnis seit Jahren. Wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt Sarkozy eine Aufnahme der Türkei in die EU ab und plädiert stattdessen für eine «privilegierte Partnerschaft». Die EU-Kommission verhandelt seit 2005 mit Ankara über einen Beitritt. Die Gespräche kommen aber nur langsam voran, was Brüssel auf die schleppenden Reformen im Land zurückführt. Die Türkei klagt ihrerseits, die EU errichte ständig neue «Hürden» für eine Aufnahme.
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