Das macht es für die ohnehin gebeutelte japanische Exportindustrie schwieriger, ihre Waren im Ausland zu verkaufen. Ein Dollar war am Donnerstag zwischenzeitlich nur noch 76,36 Yen wert, womit die japanische Währung so viel kostete wie seit 66 Jahren nicht mehr. Damit werden japanische Waren im Ausland teurer und sind weniger konkurrenzfähig.
Als Grund für den Anstieg nannten Händler und Analysten, dass viele japanische Unternehmen nun Geld aus dem Ausland abzögen, um den Wiederaufbau im eigenen Land zu finanzieren.
Die volkswirtschaftlichen Schäden der Katastrophe könnten ersten Schätzungen zufolge die 100 Mrd. Dollar deutlich übertreffen, die das Kobe-Erdbeben gekostet hatte. Dafür müssten die Unternehmen und Versicherungen Geld aus Fremdwährungen verkaufen und Yen kaufen - weshalb die japanische Währung teurer werde.
Regierung geisselt Spekulation
Die japanische Regierung widersprach dieser Darstellung. Dies seien «haltlose Gerüchte», sagte der Vizeminister für Wirtschaftspolitik, Kaoru Yosano, am Donnerstag. Die japanischen Versicherer hätten ausreichend Rücklagen in Japan und müssten keine ausländischen Anlagen verkaufen.
Im Verlauf erholte sich der Dollar wieder etwas auf 78,75 Yen.
Japanische Yen. /


Damit lag er aber noch immer deutlich unter dem bisherigen Tiefststand von 79,75 Yen nach dem schweren Erdbeben von Kobe 1995. Der Euro legte wieder auf 110,32 Yen zu nach 107,68 am Vortag.
Der Schweizer Franken zeigte sich am Donnerstagnachmittag wieder etwas schwächer. Der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank war erwartet worden und warf keine Wellen am Markt. Der Euro stieg um 1 Rappen auf 1,2617 Franken.
Der Dollar erholte sich von seinem Rekordtief von 0,8898 Fr. wieder und kletterte leicht über die Marke von 0,90 Fr. Gegenüber dem Yen legte der Franken indes zu. 100 Yen waren für 1,1434 Fr. zu haben nach 1,1633 Fr. am Vortag.