Das AKW Fessenheim berge Risiken, hielt die Regierung in einem Communiqué fest. Es sei das älteste französische Atomkraftwerk und liege in einem erdbebengefährdeten Gebiet in 60 Kilometer Luftlinie vom Kanton Jura. Im Interesse der Sicherheit der Bevölkerung müsse es stillgelegt werden, bis es gründlich untersucht sei.
Die Forderung der beiden Basel und des Jura soll dem französischen Minister und Präsidenten des Generalrats der Région Alsace, Philippe Richert, überreicht werden. Auch die jurassische Regierung ersucht zudem Bundesrätin Doris Leuthard, das Begehren bei ihrem nächsten Treffen mit Frankreichs Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet anzubringen.
Treffen mit Kosciusko-Morizet
Ein solches Treffen war für Freitag geplant, ist aber mit Hinweis auf eine kurzfristig anberaumte Auslandreise von Kosciusko-Morizet auf später verschoben worden, wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Mittwoch mitteilte.
Das AKW Fessenheim am Oberrhein im Elsass. /


Kosciusko-Morizet soll Präsident Nicolas Sarkozy nach China und Japan begleiten.
Das AKW Fessenheim war am Mittwoch Gegenstand informeller Gespräche von schweizerischen und französischen Parlamentariern in Frankreich. Die Franzosen hätten die Schweizer vom Funktionieren der Anlage überzeugen wollen, wie SP-Ständerätin Liliane Maury Pasquier der SDA sagte. Sie steht der Delegation der Räte vor, die die Beziehungen mit dem französischen Parlament pflegt.
Mehrere Mitglieder der französischen Delegation sässen in der Aufsichtsdelegation des AKW, berichtete die Genferin. Und auch bei französischen Parlamentariern sei das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Kernkraft ins Wanken geraten. Einige hätten sich aus persönlicher Sicht für einen Ausstieg ausgesprochen - nach der Suche nach zufriedenstellenden Alternativen.