Der Empa-Forscher Roland Hischier verglich die Umweltfreundlichkeit verschiedener Kapselsysteme mit jener von Vollautomaten und Filter- sowie löslichem Kaffee, wie die Forschungsanstalt am Dienstag mitteilte. Dabei zeigte sich, dass der Inhalt entscheidend ist: Die Umweltbelastung beim Kaffeeanbau beeinflusst die Ökobilanz am stärksten.
Ins Gewicht fallen zum Beispiel der Einsatz von Maschinen wie Traktoren oder die verwendeten Dünger und Pestizide. Im schlechtesten Fall macht der Anbau des Kaffees laut Hischier rund 70 Prozent der Umweltbelastung einer Tasse Kaffee aus - im besten Fall ist es gerade noch ein Prozent.
Material und Verpackung
Zieht man den Kaffee selbst nicht in Betracht, schneiden Filter und löslicher Kaffee am besten ab. Sie schneiden besser ab als die Kapselmaschinen oder Vollautomaten. Allerdings gilt dies nur, wenn beim Filterkaffee die ganze aufgebrühte Kanne getrunken und beim löslichen Kaffee nicht mehr Wasser als benötigt erhitzt wird.
Unterschiede gibt es auch zwischen den verschiedenen Kapseln.
Die Kaffeekapsel-Sorte ist für die Umwelt entscheidend. /


Je nach verwendetem Material und Verpackung fällt die Umweltbelastung hier grösser oder weniger gross aus. Bei einem durchschnittlichen Kaffee macht die leere Kapsel rund ein Viertel der gesamten Umweltbelastung aus.
Effizientes Recycling
Relativ schwere Kapseln, die einzeln verpackt sind, schneiden am schlechtesten ab. Am besten sind Kapseln aus Aluminium - allerdings nur, wenn sie rezykliert werden. In der Studie bekamen rezyklierte Nespresso-Kapseln etwa 70 Prozent weniger Umweltbelastungspunkte als die besonders umweltbelastenden Tassimo-Kapseln.
Wichtig für die Bilanz ist letztlich auch, wie viel Kaffee pro Tasse verwendet wird - kein Wunder bei dem grossen Einfluss des Kaffees auf die Gesamtbilanz. Das gilt auch für die gute alte Espressomaschine. Sie schneidet laut Hischier ähnlich gut ab wie Filterkaffee - vorausgesetzt, es wird pro Tasse gleich viel Pulver genommen wie bei diesem.