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Wie Gabelstapler zum GewichthebenEs stimmt zwar, dass einen eher die grossen Themen beschäftigen sollten, denn sind es doch diese, die unsere Zukunft bestimmen. Doch mitunter nerven einen auch Dinge im Kleinen, Dinge, die mithin beginnen, ärgerliche Dimensionen zu erreichen.Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 30. Mai 2011 / 11:23 h
Wie zum Beispiel die E-Mofas, welche unter der Bezeichnung: Elektro-Velos, E-Bikes oder - vor allem bei unseren nördlichen Nachbarn - Pedelecs bekannt und zunehmend beliebt sind.
Nun gilt es als erstes, ein mögliches Missverständnis auszuräumen: Diese E-Mofas (die Bezeichnung ist berechtigt, denn in der VTS (Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge) fallen diese Schimären mit velomässiger Anmutung ganz klar unter die Kategorie Motorfahrräder) sind ein kluges, interessantes und umweltfreundliches neues Verkehrsmittel.
Im Nahverkehr, um Einkäufe zu machen, Kinderanhänger oder Kinder auf Kindersitzen zu schleppen und um als SpitexlerIn von Patient zu Patient zu flitzen sind diese fahrradähnlichen Gefährte in der schweizerischen Hügellandschaft Idealbesetzung. Doch immer mehr Leute - und nicht unbedingt jene, die gesundheitlich nicht in der Lage wären, ein Rad zu bewegen - geben vor, diese Teile als Sportgerät zu benützen. Und die Hersteller bedienen dieses Klischee mit Freuden.
«Die Schokoladeseite des Radfahrens», «Lächelnd Berge erklimmen», «Mühelos», «...ohne Schwitzen»... und so weiter. Und kaum jemand fragt sich, wie es Sport ohne Schwitzen geben kann... sogar Schachspieler transpirieren am Brett!
Doch das ficht die E-Mofa-Fahrer nicht an.
Bundesrat auf E-Mofas: Wenigstens blieben sie im flachen und trugen Helme. /
Sicher, sie müssen noch treten - dies dient als Alibi - damit der Elektro-Antrieb beginnt, sie den Berg hinauf zu schieben. Doch dabei strengen sie sich ungefähr so an, wie jene Fitness-Center-Besucher, die eine Zeitschrift lesend eine halbe Stunde auf dem stationären Trainer abspulen und dabei nicht riskieren, ihr «Hochparterre», oder ihre «Cosmopolitan» auch nur mit einem Tropfen Transpiration zu verunstalten. Dazu entblöden sich die E-Mofa-Lenker nicht, Radfahrer, die tatsächlich noch die Muskeln benutzen, zu grüssen, als handelte es sich um sportive Artgenossen, während sie selbst im Stil von Virtual-Reality-Radlern ein imitiertes Velo-Erlebnis konsumieren. Echt wird das E-Mofa-Erlebnis meist erst, wenn die offensichtlich von der Topographie überforderten Sofa-Sportler wieder vom Berg runter fahren müssen. Da es ihnen offenbar (wer jemals eine solche Gruppe eine Abfahrt runter schwanken und kurven sah, weiss, wovon die Rede ist) an Übung fehlt und sie mit recht plumpen, schweren E-Mofas auf Strassen unterwegs sind, die sie mit einem normalen Rad erst nach 5 Monaten und 2000 km Training hätten bezwingen können, sind sie ganz klar überfordert mit dem Tempo und der Strasse, die nun anstehen. Denn hier verursacht der E-Motor und die Batterie vor allem ein Mehrgewicht zum ohnehin vorhandenen und mit dem E-Mofa nicht weg zu trainierendem Wohlstandsspeck. Und nicht wenige Male führte diese Inkompetenz auf zwei Rädern zum Sturz, wie die seit 2009 für Velos massiv steigenden Zahlen tödlicher Unfälle traurig demonstrieren. Kommt dazu, dass es scheinbar zum virtuellen Freiheitsgefühl gehört, helmlos unterwegs zu sein, denn wer nicht wirklich Rad fährt, fällt auch nicht wirklich auf nicht wirklichen Asphalt, wenn er oder sie die Kurve nicht wirklich erwischt. Oder etwa doch? Wie riskant dass der neue E-Trend wirklich ist, werden wir aber erst im nächsten Jahr herausfinden, da die E-Mofas erst seit Anfang 2011 in der Unfallstatistik von den normalen Rädern getrennt erfasst werden, Ausserdem drohen die E-Mofas nun auch noch hart erkämpfte Bike-Strecken zu verderben: Manch privater Grundeigentümer wird es sich überlegen, seinen Boden für Radfahrer offen zu halten wenn auf einmal massenhaft E-Mofas mit hoher Geschwindigkeit durch surren und wanderer wundern sich über vorbei schiessende E-Geschosse auf sonst friedlich co-benutzten Wegen. Wie gesagt: E-Mofas sind ein tolles neues Verkehrsmittel, dass beim Pendeln und im Nahverkehr klug eingesetzt die Umwelt schont, die Infrastruktur entlastet und sogar ein bescheidenes Plus an Bewegung bieten. Aber als Sportgerät sind sie eine Fehlbesetzung, genau so wie ein Gabelstapler nicht zum Gewichtheben gehört. Links zum Artikel:
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Fortsetzung
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