In der Kinderpharmakologie bestünden heute grosse Wissenslücken und Risiken, teilten die Uni Basel und das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) am Mittwoch mit. Bei 50 bis 90 Prozent der an Kinder und Jugendliche abgegebenen Medikamente sei nicht genügend getestet worden, ob sie für diese Altersgruppe wirksam und sicher seien.
Medikamente werden meist an Erwachsenen geprüft. Wissenschaftliche Daten zur Dosierung oder zu Risiken bei Kindern existieren dagegen nur selten. Für die richtige Dosis sind Ärzte so oft gezwungen, von Erwachsenen auf Kinder «herunterzurechnen» - obwohl der Körper von Kindern ganz anders auf Arzneien reagieren kann als derjenige von Erwachsenen.
Vorerst für zehn Jahre
Dank der millionenschweren Spende der Eckenstein-Geigy-Stiftung können solche Probleme nun am UKBB untersucht werden.
Über die Hälfte der Medikamente für Kinder sind nicht ausreichend getestet worden (Symbolbild). /


Für die Dauer von vorerst zehn Jahren entstehen hier eine Forschungsprofessur für Pädiatrische Pharmakologie und eine Abteilung für Klinische Pharmakologie in der Pädiatrie.
Forscher der UKBB und der Uni Basel seien mit der Idee an den Präsidenten des Stiftungsrats der Familienstiftung, Matthias Eckenstein-Geigy, gelangt, heisst es in der Mitteilung. Aufgrund belastender persönlicher Erfahrungen im Familien- und Bekanntenkreis habe der Stiftungsrat darauf entschieden, das Anliegen zu fördern.
Millionenspende auch für Zoo
Die Beschenkten und Vertreter ihrer Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt zeigten sich am Mittwoch vor den Medien hoch erfreut über die Gabe. Angestrebt würden nun enge Zusammenarbeiten mit Kliniken anderer Universitäten im Inland und im Ausland, insbesondere mit der Universität Oxford (Grossbritannien).
Es ist nicht das erste Mal, dass die Eckenstein-Geigy-Stiftung in Basel von sich reden macht: Vor einem Jahr hatte sie dem Zoo Basel eine Spende in zweistelliger Millionenhöhe gemacht. Die Spende deckt den Grossteil der 30 Millionen Franken teuren neuen Menschenaffenanlage.