Der Vorteil der Kunden-Chips für die Bahn: Sie wird genau wissen, welches Verkehrsmittel die Reisenden auf welcher Strecke benutzen und vor allem zu welchen Zeiten. Dies sagte Santiago Garcia, Programmleiter für elektronisches Ticketing, im Interview mit «Matin Dimanche». Auch die «SonntagsZeitung» und die «NZZ am Sonntag» berichteten über das Projekt.
Einführung von Rabatten geplant
Die SBB plane mit dem neuen System die Einführung von Rabatten, sagte Garcia. Diese würden von der Frequenz oder der Tageszeit der Reisen abhängen.
Gehören diese SBB-Billetautomaten schon bald der Vergangenheit an? /


Laut Garcia ist auch die Einführung von Rabatten bei Zugsverspätungen möglich. Ab 2014 sollen 13'500 SBB-Wagen, aber auch Busse, Trams, Schiffe und Seilbahnen mit Sensoren ausgerüstet werden.
Gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte Jean-Philippe Schmidt, Sprecher der SBB, der Verwaltungsrat habe im Februar grünes Licht für die Umsetzung des Projekts gegeben. Die Chip-Karten sollen «das Leben der Kunden vereinfachen».
Mit der Einführung von flexiblen Tarifen plant die SBB, Zugfahrten zu Stosszeiten zu verteuern. Mit dieser Massnahme sollen die Reiseströme besser verteilt und überfüllte Züge verhindert werden.
Kondukteure nicht überflüssig
Mit der Einführung der elektronischen Tickets würden die Kondukteure nicht überflüssig, sie könnten ihre Arbeit "einfach ein wenig schneller erledigen", wurde Garcia weiter zitiert.
Falls das Projekt wie geplant umgesetzt wird, werden die Reisenden in Zukunft beim Betreten und Verlassen von sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln über den Chip registriert, den sie auf sich tragen. Garcia sagte zur Problematik des Datenschutzes: "Den Verantwortlichen werden weniger Daten zur Verfügung stehen als den Mobilfunkbetreibern."
Der VöV wird möglicherweise im November über die Einführung von General- und Halbtaxabonnements mit eingebautem Chip diskutieren. Dies sagte dessen Sprecher Roger Baumann auf Nachfrage der sda.