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Die SBB bittet zur KasseBern - Der öffentliche Verkehr setzt um, was er schon lange angekündigt hat: Die Billettpreise steigen. Dieses Jahr werden vor allem die Nutzerinnen und Nutzer von General-Abos sowie 1.-Klasse-Passagiere zur Kasse gebeten. Ebenfalls werden das Gleis 7 und Gemeindetageskarten teurer.dyn / Quelle: sda / Dienstag, 3. Mai 2011 / 11:15 h
Empfindlich trifft es die Jungen: Das Abonnement Gleis 7, das jungen Menschen bis 25 Jahren die freie Fahrt zwischen 19 Uhr abends und 5 Uhr morgens ermöglicht, wird um 30 Prozent teurer. Es kostet ab Dezember 129 Franken statt wie bisher 99, teilten der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und die SBB am Dienstag mit.
Ueli Stückelberger, der neue VöV-Direktor, relativierte vor den Medien in Bern diese Preiserhöhung. In absoluten Zahlen betrage diese weniger als 10 Rappen pro Tag. Ausserdem sei es die erste Preiserhöhung seit über 10 Jahren.
Teurer werden auch die beliebten Gemeindetageskarten. Weil die Erträge nur gut einen Drittel der Kosten decken, erhöht die SBB den Preis um 8,8 Prozent. Jeannine Pilloud, die neue Leiterin Personenverkehr SBB, erklärte, diese Karte sei ein Einsteigerangebot und dürfe nicht ein Abo zum Dumpingpreis werden.
Komfort kostet Insgesamt steigen die Preise des öffentlichen Verkehrs ab kommenden Dezember um durchschnittlich 1,5 Prozent. Dies sei ein moderater Anstieg, betonten die Verantwortlichen wiederholt. Erhöht werden die Preise punktuell. «Die Erhöhungen erfolgen nach dem Verursacherprinzip», schreiben VöV und SBB. Sie erfolgten dort, wo der Kostendeckungsgrad ungenügend sei, «wo der Kunde mehr fährt als er bezahlt», erklärte Pilloud. Dies ist gemäss Berechnungen der SBB in der 1. Klasse der Fall. 1.-Klass-Passagiere können gebührenfrei Geld wechseln, günstiger Velos und Autos mieten oder billiger das Mobility-Angebot nutzen. Und sie geniessen in den Zügen mehr Komfort. Leistungen wie Wireless oder Lounges müssten mitbezahlt werden, sagte Pilloud.Das Gleis 7 wird um 30 Prozent teurer (Symbolbild). /
Deshalb steigen die Tarife beim 1.-Klasse-GA-Sortiment um durchschnittlich 4,3 Prozent, die Tarife für 2.-Klasse-GA erhöhen sich um durchschnittlich 1,7 Prozent. Das GA für die 2. Klasse kostet künftig 50 Franken mehr (+1,5%) und dasjenige für die 1. Klasse 200 Franken mehr (+3,9%). Das 1.-Klasse-GA für Senioren verteuert sich um 5 Prozent, dasjenige der 2. Klasse um 2 Prozent. Das GA Junior und das GA für Studierende wird in der 2. Klasse um 2,1 Prozent teurer. Nutzerinnen und Nutzer des Familien-Partner-GA müssen in der 1. Klasse 5,2 Prozent und in der 2. Klassen 2,7 Prozent mehr bezahlen. Die Billettpreise für die 1. Klasse werden durchschnittlich 3 Prozent teurer. Hingegen bleiben die Ticketpreise für Billette der 2. Klasse unangetastet. «Salamitaktik» der SBB «Statt kaum nachvollziehbare und scheibchenweise Tariferhöhungen für bestimmte Billette und Abonnements vorzunehmen, muss ein längerfristiges Finanzierungskonzept vorgelegt werden», fordert die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) in einer Medienmitteilung. Durch die willkürlich wirkenden Preiserhöhungen würden Konsumenten verärgert und somit der öV geschwächt werden. Eine transparente Preispolitik, in der zum Beispiel zu erwartende Qualitätssteigerungen mit den Tarifaufschlägen kommuniziert werden, würde die längerfristige finanzielle Sicherheit der SBB garantieren, schliesst die SKS.
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