Das Konzernergebnis sei 2010 mit knapp 300 Millionen Franken erfreulich ausgefallen, sagte SBB-Chef Andreas Meyer am Mittwoch vor den Medien. Besorgniserregend sei allerdings die jährlich um fast 10 Prozent ansteigende verzinsliche Verschuldung, fügte Finanzchef Georg Radon an. Sie liege bei über 8 Milliarden Franken.
Die Mehrkosten für die Infrastruktur belaufen sich für den Personenverkehr bis 2017 auf rund 500 Millionen Franken pro Jahr. Und pro Jahr werde durchschnittlich eine Milliarde Franken in neues Rollmaterial investiert.
Bahn wird schrittweise teurer
Preiserhöhungen seien unvermeidlich, weil sich der Mehraufwand von jährlich 70 Millionen Franken nicht durch Effizienzverbesserungen und Produktivitätssteigerung kompensieren lasse. In den letzten Jahren seien die Leistungen stärker gewachsen als die Preise, sagte Meyer.
Das Bahnfahren werde deshalb in den nächsten Jahren schrittweise teurer, kündigte der SBB-CEO an. «Radikale Veränderungen» werde es nicht geben.
Die Zahl der Fahrgäste bei der SBB ist auf Rekordhöhe. /


Geplant seien jedoch differenzierte Tarife. Die Fahrt im schnellen komfortablen Zug soll künftig teurer sein als im langsameren.
40 Prozent mehr Sitzplätze
Den Fahrgästen verspricht Meyer bis 2017 40 Prozent mehr Sitzplätze in komfortablen modernen Zügen sowie dichtere Fahrpläne. Ab 2013 werden 400 Meter lange Intercity-Doppelstockzüge durch die Schweiz fahren. Bereits ab 2012 gebe es 150 Meter lange S-Bahn-Züge.
Im Hinblick auf die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels und der Durchmesserlinie in Zürich 2017 wurden 100 neue Doppelstockzüge angeschafft. Zudem wurden 19 moderne TGV-Züge für die Strecke nach Paris bestellt.
Im Jahr 2010 benutzten sechs Prozent mehr Menschen den Zug als 2009. Vor allem der internationale Personenverkehr stieg überdurchschnittlich. Insgesamt stieg die Verkehrsleistung um 5 Prozent auf gut 17,5 Milliarden Personenkilometer. Auch SBB Cargo legte zu und transportierte täglich 200'000 Tonnen Güter.