Wegen des Gotthards sei die Schweiz bis heute ein freies Land, sagte Blocher am Redepult vor dem Gotthard-Hospiz. Der Berg habe immer wieder als Bollwerk gegen Gefahren von Aussen funktioniert. Er erinnere daran, dass die Schweiz ihre Unabhängigkeit innerhalb Europas bewahren müsse.
«Weil wir die direkte Demokratie haben, geht es uns heute besser als den Ländern um uns herum», betonte Blocher. Aus den Zuschauerreihen vor und im Festzelt bekam er für seine Worte immer wieder begeisterten Sonderapplaus.
Strategische Funktion des Gotthards
In seiner Rede verwies der Alt-Bundesrat nicht nur auf die historische und politische Bedeutung des Gotthards, sondern auch auf die strategische Funktion für ganz Europa. Die Autoschlangen vor dem Tunnel würden täglich beweisen, wie wichtig die Nord-Südachse für die Schweiz und die umliegenden Länder sei.
Umso wichtiger sei es, so Christoph Blocher, den alten Grundsatz «Wir wollen keine fremden Richter» neu zu beschwören.
Einwanderung kontrollieren
Eröffnet hatte die Bundesfeier der Tessiner Staatsrat Norman Gobbi (Lega dei Ticinesi).
Alt-Bundesrat Christoph Blocher. /


Auch er fand deutliche Worte im Hinblick auf die aussenpolitische Standortbestimmung der Schweiz. Er lobte Blocher für seine konsequente Haltung gegen eine Annäherung an die EU.
Gobbi sprach sich zudem explizit dagegen aus, die Grenzen der Schweiz immer weiter zu öffnen. Stattdessen müssten die Ressourcen im Auge behalten werden und Einwanderung kontrolliert erfolgen. Dies dürfe nicht falsch als Egoismus oder Verschlossenheit verstanden werden.
Weiter nutzte der Tessiner Regierungsrat die 1. August-Ansprache, um auf die wirtschaftliche Abhängigkeit des Tessins vom Gotthard-Strassentunnel aufmerksam zu machen. Es müsse verhindert werden, dass der Südkanton durch die bevorstehende Sanierung drei Jahre vom Rest des Landes abgeschnitten werde.