Zu der Kundgebung am Vorabend der Ankunft des Papstes hatten mehr als 140 Gruppen und Organisationen aufgerufen. Der staatliche spanische Rundfunk RNE bezifferte die Zahl der Demonstranten auf mehr als 5000. Teilnehmer lieferten sich auf dem Platz Puerta del Sol im Zentrum der Stadt Wortgefechte mit jungen Katholiken.
Einen Giftgasanschlag auf die Gegner des Besuchs hatte die spanische Polizei vereitelte. Sie nahm am Dienstag einen Chemiestudenten fest, der einen Angriff auf die Papstgegner plante.
Der mexikanische Austauschstudent habe vorgehabt, die Demonstranten mit Giftgas und anderen Chemikalien anzugreifen.
Nach Gerichtsangaben suchte der Mann im Internet nach Unterstützern und drohte Gegnern des Papstbesuchs.
Ein fehlgeleiterter Anhänger. /


Die Polizei habe seine Online-Aktivitäten bereits längere Zeit beobachtet und sich vor der Ankunft des katholischen Kirchenoberhauptes für den Zugriff entschieden.
Der 24-Jährige habe als freiwilliger Helfer für das Organisationskomitee des Weltjugendtags gearbeitet und sei am Dienstag in einer Veranstaltungshalle festgenommen worden, sagte die Polizeisprecherin.
Polizei stellt Computer sicher
Die Polizei stellte in der Wohnung des Studenten eine externe Festplatte, einen PC und zwei Notebooks sicher. Auf den Computern seien chemische Gleichungen entdeckt worden, die nichts mit seinem Studium zu tun hätten, teilte die Polizei mit.
Nach der Festnahme muss der Verdächtige innerhalb von 72 Stunden einem Haftrichter vorgeführt werden. Ein Gerichtssprecher sagte, er erwarte den Haftprüfungstermin frühestens am Donnerstag.
Der Papst wird an diesem Donnerstag in Madrid erwartet, wo er bis zum Sonntag am Weltjugendtag teilnehmen will. Dazu werden insgesamt mehr als eine Million Gläubige erwartet. Der alle zwei bis drei Jahre stattfindende Weltjugendtag ist die grösste internationale Zusammenkunft der katholischen Kirche.