Verletzt wurde niemand, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Zu Festnahmen kam es nicht. Auch seien keine gravierenden Sachschäden zu beklagen.
Elf Organisationen, darunter die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) Schweiz, hatten zur Kundgebung auf dem Helvetiaplatz und einem «Marsch für das Leben» durch die Innenstadt aufgerufen. Ein gemeinsamer, überkonfessioneller Gottesdienst bildete den Abschluss des Programms.
Pfiffe, Hupen, Knallpetarden
Gemäss der Einschätzung des Polizeisprechers konnte der Anlass nur dank Polizeischutz durchgeführt werden. Von Anfang an versuchten rund 200 teils vermummte Gegendemonstranten, die Veranstaltung mit Pfiffen, Hupen, Knallpetarden oder Sprechchören zu übertönen. Zur Störaktion aufgerufen hatte das Revolutionäre Bündnis Zürich.
Der Marsch der «christlichen, ultrarechten Abtreibungsgegner» sei ein Angriff auf Errungenschaften der Frauenbewegung, schrieben sie in ihrem Aufruf im Internet.
Die Polizei musste in Zürich erneut eingreifen. /


Die Organisatoren würden eine «erzreaktionäre und patriarchale Geschlechterpolitik» vertreten.
Als die gemäss Polizeischätzungen rund 1500 Abtreibungsgegner vom Helvetiaplatz aus durch das Stadtzentrum ziehen und in Richtung Stauffacher losmarschieren wollten, stellte sich ihnen ein Teil der Gegendemonstranten in den Weg. Darauf setzte die Polizei Wasserwerfer, Tränengas und Gummischrot ein, wie ein Korrespondent der sda vor Ort beobachtete.
Christliche Lieder neben Gummischrot
Zu einzelnen Störaktionen sei es auch während des Umzuges gekommen, sagte der Polizeisprecher. Die Schlusskundgebung fand dann wieder auf dem Helvetiaplatz statt.
Während die Abtreibungsgegner einer Predigt lauschten und gemeinsam christliche Lieder sangen, lieferten sich in der Nähe Teilnehmer der unbewilligten Gegenkundgebung erneut Scharmützel mit der Polizei.
Die Linksautonomen bewarfen die Polizisten mit Gegenständen. Die Polizei setzte abermals Wasserwerfer, Tränengas und Gummischrot ein. Die rund dreistündige bewilligte Kundgebung endete nach 17 Uhr. Darauf zerstreute sich die Menge.