Die Herabstufung sei angesichts der zwei erst kürzlich von der italienischen Regierung verabschiedeten Sparpakete in der Höhe von zusammen mehr als 100 Mrd. Euro ungerechtfertigt, protestierte Berlusconi. Die Bewertung scheine mehr von Medienberichten als von der Realität diktiert worden zu sein, warf er der amerikanischen Ratingagentur vor.
S&P argumentierte, die zuletzt verabschiedeten Reformen reichten nicht aus, um gegen die überbordenden Staatsschulden anzukommen und bescheinigte der Regierung Berlusconi eine mangelnde Handlungsfähigkeit. Dabei ist es gut möglich, dass S&P die Kreditwürdigkeit Italiens gar noch weiter herabsetzt, denn sie bewertet den weiteren Ausblick als «negativ».
Höhere Zinsen drohen
Nach der Herabstufung drohen Italien nun höhere Zinsen bei der Aufnahme neuer Kredite.
Silvio Berlusconi kritisierte die Herabstufung der Bonität Italiens. /


Je schlechter nämlich die Kreditwürdigkeit, desto grösser erscheint das Risiko, dass die Gläubiger ihr Geld nicht wiedersehen. Italien hat derzeit im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung nach Griechenland den zweithöchsten Schuldenstand in der Eurozone.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert der italienischen Wirtschaft für das laufende Jahr eine Stagnation. Und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte kürzlich seine Erwartungen bezüglich italienischem Wirtschaftswachstum für 2012 von 0,7 auf 0,5 Prozent.
EU-Kommission deckt Italien
Die EU-Kommission allerdings unterstrich vor dem Hintergrund der Herabstufung Italiens die Sparbemühungen der Regierung in Rom. «Italien handelt, um die gesamtstaatliche Verschuldung zu senken», sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Italien werde seine mit den EU-Partnern vereinbarten Sparziele erreichen.