Die Züge mit rund 500 Passagieren an Bord seien «über Telefon» mit langsamerer Geschwindigkeit auf der Linie dirigiert worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf den Betreiber Shanghai Shentong Metrop Group.
Nach dem Aufprall von zwei Hochgeschwindigkeitszügen mit 40 Toten und 200 Verletzten am 23. Juli südlich von Shanghai gerät damit erneut die schnelle Expansion des chinesischen Transportnetzes in die Kritik. Das ausgefallene Signal in der U-Bahn stammte ebenfalls von der Shanghai CASCO Signal Corporation, deren Leitsysteme schon bei dem Zugunglück vor zwei Monaten eine Rolle gespielt hatten.
Knochenbrüche und Prellungen
Die meisten Opfer der Kollision vom Dienstag erlitten nur leichte Verletzungen. Laut Xinhua berichteten Ärzte vor allem von Knochenbrüchen, Prellungen, Kopfverletzungen und Fleischwunden. Die Verletzten seien in zehn Spitälern behandelt worden.
Rund 500 Menschen seien in beiden Zügen gewesen. (Archivbild) /


Rund 20 Passagiere seien schwerer verletzt worden, niemand sei aber in einem kritischen Zustand.
Das Unglück verursachte ein Verkehrschaos in der Innenstadt von Shanghai. Die Polizei stellte Strassensperren auf, um den Weg für Rettungswagen freizumachen. Hunderte Schaulustige versammelten sich und sahen dabei zu, wie Passagiere aus der U-Bahn geholt wurden.
Signalanlage ausgefallen
41 Minuten vor dem Unglück sei die Signalanlage der Linie 10 ausgefallen, berichtete Xinhua. Nach Angaben der Betreiber seien die Zugführer zu «manueller Kontrolle» übergegangen.
Die Steuerung sei über Telefon erfolgt, wurde mitgeteilt, ohne dass Details bekannt wurden. Zugführer verfügen nach Betreiberangaben über ein festes Telefon für solche Notfälle, eine Funkverbindung und weitere Kommunikationsmöglichkeiten wie meist auch Mobiltelefone.