Fitch senkte das Langfrist-Rating der UBS in der Nacht auf Freitag von «A+» um eine Stufe auf «A». Das ist noch die sechstbeste Note. Damit steigen tendenziell die Refinanzierungskosten der Schweizer Grossbank, da Kreditgeber als Vergütung für die grösseren Risiken höhere Zinsen verlangen dürften.
Als Grund für die Herabstufung nannte Fitch allerdings nicht den internen Zustand der UBS, die etwa als vergleichsweise wenig direkt anfällig für einen Ausfall bei den griechischen Staatsanleihen gilt. Anlass sei vielmehr, dass die implizite Staatsgarantie für die so genannt systemrelevante Grossbank gelockert wurde.
Reaktion auf «too big to fail»-Vorlage
Fitch nimmt konkret Bezug auf die Ende September vom Parlament gebilligte «too big to fail»-Vorlage.
Schlechte Nachrichten für die UBS. /


Diese bringt nicht nur schärfere Eigenmittelvorschriften, sondern verlangt auch Vorkehrungen, damit im Insolvenzfall systemrelevante Funktionen wie das inländische Einlagen- und Kreditgeschäft oder der Zahlungsverkehr weitergeführt werden können.
Die Wahrscheinlichkeit von Staatshilfen für die UBS im Krisenfall sei zwar weiterhin «extrem hoch», schreibt Fitch. Hingegen verschlechtere sich die Stellung der Gläubiger.
Die Herabstufung der UBS erfolgte im Rahmen einer Neubeurteilung des ganzen Bankensenktors. Der Credit Suisse drohte Fitch wie anderen Grossbanken mit einer Senkung des Ratings. Der Ausblick für die mit «AA-» eingestufte Kreditwürdigkeit der CS sei «negativ», hiess es.
Auf eine Abwertung prüft Fitch auch die Deutsche Bank, die Barclays Bank, BNP Paribas und Société Générale. Bei den US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley verfuhr die Agentur ebenso. Der Ausblick für die Bank of America war von Fitch schon zuvor auf «negativ» gesetzt worden.