Der Kreditwürdigkeitsausblick sei negativ, teilte Moody's am Dienstagabend mit. Spanien bleibe in der Krise weiterhin für Marktturbulenzen anfällig.
Das Land habe einen grossen Finanzierungsbedarf und ausserdem hochverschuldete Banken und Konzerne. Zudem werde ein schwaches Wirtschaftswachstum das Erreichen der ehrgeizigen Sparziele erschweren.
Spanien habe durch Reformen des Rentensystems, des Arbeitsmarktes und des Finanzsektors seine Kreditwürdigkeit im Vergleich zu anderen südeuropäischen Ländern verbessert, sagte Moody's-Analystin Kathrin Mühlbronner.
Regierung bekennt sich zu Reformkurs
Das Finanzministerium in Madrid sieht in dem Schritt eine Reaktion auf die derzeit schwierigen Bedingungen am europäischen Anleihenmarkt. Die Regierung werde den Konsolidierungs- und Reformkurs fortsetzen, erklärte es in einer ersten Reaktion.
Im August hatten sich die regierenden Sozialisten und die oppositionellen Konservativen auf eine Schuldenbremse geeinigt, die in der Verfassung verankert wird.
Spanien hat laut Moody's einen grossen Finanzierungsbedarf. /


In Spanien wird am 20. November eine neue Regierung gewählt. In den Umfragen liegt die konservative Volkspartei deutlich vorn.
Am 7. Oktober hatte zunächst die Ratingagentur Fitch die Bonität Spaniens abgestuft, eine Woche später folgte S&P. Beide Agenturen bewerten das Land nun mit der vierthöchsten Note «AA-», also mit einer noch guten Bonität.
Moody's ging nun noch einen Schritt weiter: Die Note «A1» ist die fünfthöchste des Unternehmens und bedeutet eine Bonität im hohen mittleren Bereich. Damit erhöht sich der Druck auf Spanien nochmals, denn je schlechter die Kreditwürdigkeit, desto höhere Zinsen muss das Land für die Aufnahme neuer Schulden zahlen.