Viele Leute hätten ihn in den letzten Wochen gebeten, den Kanton nicht zu verlassen, sagte Studer. Für seinen Entscheid, nicht für den Bundesrat zu kandidieren, gibt der Neuenburger Justiz- und Finanzdirektor gibt drei Gründe an.
Er wolle die wichtigen Dossiers in seinem Departement weiterführen, vor allem die anstehende Steuerreform, sagte er. Zudem sollen sich nach Studers Ansicht Kandidaten in jenen Kantonen für die Nachfolge von Calmy-Rey zur Verfügung stellen, in denen die SP bei den Wahlen zulegen konnte. Das sind die Kantone Waadt, Wallis und Freiburg.
Burkhalter nicht schaden
Als dritten und vielleicht wichtigsten Grund gab Studer an, er wolle unter keinen Umständen mit einer Kandidatur FDP-Bundesrat Didier Burkhalter schaden. Schliesslich gäbe es kaum Platz für zwei Neuenburger Bundesräte, und er wolle auch nicht für etwaige Ränkespiele in Bundesbern missbraucht werden.
Schon einmal war der Name Jean Studer nach der Demission einer Bundesrätin gefallen.
Jean Studer steht sich nicht mehr zur Verfügung. /


2002 hatte ihn die SP Neuenburg als Bundesratskandidaten nominiert, als es um die Nachfolge von Ruth Dreifuss ging.
Er scheiterte jedoch damals am Frauenprimat: Die SP-Fraktion setzte die spätere Wahlsiegerin Micheline Calmy-Rey und die Freiburger Staatsrätin Ruth Lüthi auf ihr Ticket.
Damals amtete Studer als Ständerat. Er war 1999 in die kleine Kammer gewählt worden. Als er 2005 den Sprung in die Neuenburger Regierung schaffte, gab er das Ständeratsmandat auf.
Der Jurist mit Anwaltspatent übernahm in Neuenburg das Justiz- und Finanzdepartement. Im Jahre 2009 wurde er als Regierungsrat bestätigt. Studer ist verheiratet und Vater dreier Kinder.