Die Entscheidung zur Kandidatur honorierten die Tessiner SP-Delegierten am Mittwoch mit Standing Ovations. Die Nominierung von Marina Carobbio Guscetti bedeutet für das Tessin eine Chance, nach zwölf Jahren - nach dem Rücktritt von Flavio Cotti - in Bern wieder durch einen Bundesrat vertreten zu werden.
Der Schwerpunkt ihres politischen Engagements liegt in der Bekämpfung von sozialen Missständen. Die Themen ihrer parlamentarischen Vorstösse reichen von Massnahmen gegen die Diskriminierung von Migrantinnen bis hin zur Bekämpfung des Lohndumpings im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit.
Pierre-Yves Maillard kandidiert auch
Zuvor hat schon der Waadtländer SP-Regierungsrat Pierre-Yves Maillard seine Kandidatur für die Nachfolge von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey an bekannt gegeben. Maillard gilt neben dem Freiburger Ständerat Alain Berset als Favorit für den frei gewordenen Bundesratssitz.
Nationalrätin Marina Carobbio Guscetti (Archivbild). /


Die Resultate der eidgenössischen Wahlen habe er abgewartet, weil es unmöglich sei, am Parlament vorbei zu politisieren. Ein Rechtsrutsch hätte bedeutet, dass sich die politischen Prioritäten, die er für die Schweiz als zentral erachte, nicht hätten umsetzen lassen. Unter solchen Bedingungen hätte er auf eine Kandidatur verzichtet.
Er wolle in den Bundesrat, um Politik zu gestalten und Reformen durchzuführen - etwa in der Energiepolitik mit dem Atomausstieg, in der Industriepolitik oder der Gesundheitspolitik, sagte Maillard.
Rossini machte den Anfang
Ausser der Tessinerin haben bisher der Waadtländer Pierre-Yves Maillard, der Freiburger Alain Berset und der Walliser Stéphane Rossini ihre Ambitionen auf den Bundesratssitz angemeldet.
Noch ausstehend ist der Entscheide der jurassischen Regierungsrätin Elisabeth Baume-Schneider. Sie will voraussichtlich in den kommenden Tagen bekannt geben, ob sie sich für eine Kandidatur zur Verfügung stellen wird oder nicht.