Ein DNA-Test soll feststellen, ob der Spieler an einem genetisch bedingten Herzfehler litt, den ärztliche Untersuchungen nicht diagnostiziert hatten. Ein Herzfehler gilt nach einer sechsstündigen Obduktion Morosinis am Montag als wahrscheinlichste Todesursache. Bei der Untersuchung wurden sowohl ein Herzinfarkt als auch ein Aneurysma ausgeschlossen. Ermittelt wird auch, warum ein Polizeiwagen mehrere Minuten lang den Zugang des Krankenwagens zum Stadion von Pescara verhindert hatte. Die Rettungsaktion wurde dadurch verzögert.
Am Dienstag soll der Sarg mit dem Leichnam Morosinis nach Livorno überführt werden und im Stadion Armando Picchi aufgebahrt werden. Hier wollen sich Fans und Bürger Livornos versammeln, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Danach wird der Sarg nach Bergamo, der Heimatstadt Morosinis, überführt. Hier wird voraussichtlich am Donnerstag das Begräbnis des Spielers stattfinden. Livorno gab bekannt, dass die Trikotnummer 25 von Morosini nicht mehr vergeben wird.
Profis überlastet?
Derweil klagen Spieler und Funktionäre im italienischen Fussball über zu grosse Belastung. «Die Gesundheit der Spieler hat absolute Priorität. Mit derart vielen Spielen im Laufe der Saison wächst die Gefahr von Gesundheitsschäden», sagte der Präsident der italienischen Fussballergewerkschaft, Damiano Tommasi.
Untersucht wird, warum der Krankenwagen mehrere Minuten von einem Polizeiwagen behindert wurde. /


Vor allem die Serie-A-Spieler seien im Dauereinsatz. Auch Star-Stürmer Antonio Di Natale, Morosinis ehemaliger Teamkollege bei Udinese, hat ebenfalls eine zu hohe Belastung festgestellt. «Weniger Spiel- und mehr Ruhetage zwischen den Spielen müssen eingeschaltet werden. Ich behaupte dies schon seit langem und habe auch mit unseren Ärzten darüber gesprochen. Ich bin 34 Jahre alt, doch letztes Jahr dachte ich an Rücktritt, weil man einfach nicht pausieren kann. Fussball ist ein wunderbarer Sport, doch man muss auch an die Gesundheit der Spieler denken», ergänzte Di Natale.
«Es ist normal»
Am Montag wurde die Obduktion Morosinis durchgeführt. An der im Spital von Pescara vorgenommen Leichenöffnung beteiligte sich auch ein Toxikologe. «Es ist normal, da es sich um einen Todesfall im Sport handelt», berichtete die Staatsanwältin Cristina Todeschini, die die Obduktion angeordnet hatte.
Die Partie zwischen Pescara und Livorno war nach dem Zwischenfall in der 31. Minute beim Stand von 2:0 für Livorno abgebrochen worden. Umgehend wurden sämtliche Profispiele des Wochenendes abgesagt. Die Spiele werden am 25. April nachgeholt.