Mörgeli ist der Ansicht, er sei noch nicht gekündigt. Ihm sei die Kündigung erst in Aussicht gestellt worden. So traf er sich zum «SoBli»-Interview denn auch in seinem Büro. «Ich erwarte, dass ich das medizinhistorische Museum weiterführen kann».
Zielvereinbarungen «bestmöglich erfüllt»
Er habe die Zielvereinbarungen mit seinem Vorgesetzten «bestmöglich erfüllt», sagt Mörgeli. So habe er fristgerecht fünf Konzepte eingereicht. Allerdings habe er nur auf ein einziges ein Feedback von Condrau erhalten.
Mit Sicherheit wolle er auch künftig Vorlesungen an der Uni halten, erklärt Mörgeli. Diese Möglichkeit hat ihm die Uni auch nicht genommen.
Christoph Mörgeli: «Ich erwarte, dass ich das medizinhistorische Museum weiterführen kann.» /


Sein Titel als Titularprofessor ist von der Kündigung nicht tangiert. Ein Wechsel an eine andere Universität kommt für den Medizinhistoriker nicht in Frage.
Mörgeli ist überzeugt, «meine Vorgesetzten und ihr Umfeld» hätten ihn mit gezielten Indiskretionen diffamiert. Konkret bestehe der dringende Verdacht, «dass Unbekannte aus dem Umfeld von Herrn Condrau» den Medien zwei Berichte zugespielt hätten. Und zwar «mit dem Ziel, meine Entlassung zu provozieren».
Aus diesem Grund müssten jetzt «sämtliche Datenbanken, Mailverkehr und Telefonnachweise von Professor Condrau und Konsorten» untersucht werden. Ob er auch gegen einzelne Medien juristisch vorgehen werde, könne er noch nicht sagen.
Die Uni wolle zur SVP-freien Zone werden, sagt der SVP-Politiker. Er verstehe «den missionarischen Eifer» nicht, mit dem die Universitäten eine Säuberung «von den letzten SVP-Exponenten» anstrebten.