Der Schlafbedarf richtet sich vielmehr nach dem eigenen Zyklus. Sobald ein Mangel aufkommt, signalisiert dies der Körper und holt sich Extra-Stunden zum Nachholen. Je länger der Schlaf dauert, umso länger wird auch der Wachheitszustand. Je länger jemand wach ist, umso grösser wird auch wieder der Schlafbedarf. Die Untersuchung hat ergeben, dass die Schlafdauer der Probanden in einer Sinus-Kurve verlief, was so erstmalig beobachtet wurde. Die Forscher gehen davon aus, dass Schlafrhythmus-Mechanismen den Bedarf regeln und beruhigen, dass das Nicht-Erreichen des Acht-Stunden-Schlafes kein Grund zur Panik ist.
«Die Dauer von acht Stunden ist der Schnitt - der Bedarf ist jedoch individuell verschieden», so Wolfgang Schreiber, Lungenfacharzt und Schlafexperte des LKH Hörgas-Enzenbach, im Interview. Bei einer regelmässigen geringen Schlafdauer von unter fünf bis sechs Stunden, wird von einer Hyposomnie gesprochen.
Die Dauer von acht Stunden ist der Schnitt - der Bedarf ist jedoch individuell verschieden. /


Umgekehrt können tägliche zwölf oder mehr Stunden zu einer Hypersomnie führen.
Grosser Defizit hat Folgen
Bei markantem Defizit können kardiorespiratorische Probleme die Folge sein. «Der Blutdruck kann sich dahingehend erhöhen und sich irgendwann fixieren», so der Fachmann. Das aliquote Nachholen der verlorenen Stunden beispielsweise eines durchzechten Wochenendes ist jedoch nicht möglich. «Weder das Vorschlafen noch das Nachschlafen ist umsetzbar», führt der Arzt aus.
Bei einer kontinuierlichen fluktuierenden Dauer treten laut dem Fachmann jedoch keine markanten Folgen auf, solange sich die Stunden in Summe auf sechs bis acht Stunden belaufen. «Chronischer Schlafmangel kann jedoch unter anderem Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen verursachen», so Schreiber.
Ab wann die Alarmglocken für eine Schlafstörung schrillen, hängt jedoch vom Individuum selbst ab. «Während für die einen der tägliche Sechs-Stunden-Schlaf ausreicht, machen sich bei anderen bei dieser Dauer genau diese Symptome bemerkbar», schliesst er ab.