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Nokia-Smartphone-Kamera mit 16 Linsen?Nokia investiert in Lichtfeldkamera-Technologie von Pelican Imaging.Kaj-Sören Mossdorf / Quelle: teltarif.ch / Samstag, 4. Mai 2013 / 17:38 h
Einem Bericht des Wirtschaftsnachrichtendienstes Bloomberg zufolge steigt der angeschlagene Smartphone-Hersteller Nokia mit Risiko-Kapital bei dem amerikanischen Start-Up Pelican Imaging ein. Die Firma entwickelt eine Lichtfeldkamera. Diese Technologie erhielt durch die Lytro-Kamera Mitte 2011 einige Aufmerksamkeit. Der Vorteil der Technologie besteht darin, dass der Nutzer nachträglich auf bestimmte Bereiche des Fotos fokussieren kann. Das gelingt dadurch, dass in dem mit einer Lichtfeldkamera aufgezeichneten Bild zusätzliche Tiefen-Informationen enthalten sind, die später durch spezielle Software ausgewertet werden können.
Die Kamera von Pelican Imaging besteht dabei aus 16 Linsen, die in einem 4-mal-4-Raster angeordnet sind. Jede Linse samt dahinterliegendem Detektor-Chip ist dabei für eine Farbe zuständig - sprich Rot, Grün oder Blau. Durch die Abstände zwischen den Linsen entstehen die oben erwähnten Tiefen-Informationen, die später dazu verwendet werden können, dass der Nutzer bestimmte Bildbereiche auswählen kann, die scharf gestellt werden können. Die dazu nötige Software entwickelt Pelican Imaging gleich mit. Bo Ilsoe, ein Partner bei Nokias Risiko-Investment-Sparte, sagte Bloomberg dazu, dass es sehr schwer sei, die Daten der verschiedenen Linsen softwareseitig zu vereinen. Pelican ist eine der Firmen, die diese Technologie bewältigt hätte. Nokia habe das Start-Up seit 2008 beobachtet, so Ilsoe weiter. Durch die zusätzlichen, im Bild gespeicherten Informationen wird dieses um einiges grösser. Dank des Pelican-Imaging-Algorithmus soll sich die Grössenänderung mit 20 Prozent in Grenzen halten. Nokia Lumia EOS: 16 Linsen und Bildstabilisierung des Lumia 920? Gegenüber dem Tech-Blog Engadget sagte Pelican Imagings technischer Leiter Kartik Venkataraman, dass die Technologien von Pelican und Nokia sich nicht ausschliessen würden. Stattdessen könnten die Techniken vereint werden. Aus dieser Vereinigung würden einige sehr aufregende Möglichkeiten entstehen, an denen ab jetzt gearbeitet werden würde. Nokia und Pelican könnten ihre Techniken vereinen. /
Natürlich könne er aber noch keine weiteren Informationen preisgeben. Seit einiger Zeit wird über ein Smartphone von Nokia spekuliert, das auf Microsofts mobilen Betriebssystem Windows Phone basiert und dem Nokia PureView 808 ähnelt. Das Besondere an dem im Februar 2012 vorgestellten Smartphone ist der Kamera-Sensor, der mit 41 Megapixel auflöst. In einem Kamera-Test konnte dessen Bildqualität überzeugen. Wen die Technik hinter Nokias PureView-Technologie interessiert, dem sei unsere ausführliche Erklärung ans Herz gelegt. Zusätzlich wäre eine Integration des optischen Bildstabilisators denkbar, mit denen Bilder beim Lumia 920 stabilisiert werden. Nicht nur Handy-Kameras sind umso besser, je grösser die Linse ist, da sie so mehr Licht einsammeln können. Doch je grösser der Durchmesser der Linse, desto höher auch der Abstand zwischen Linse und Sensor-Chip. Kein Wunder, dass das Nokia PureView einen auffälligen Kamera-Wulst am oberen Ende hat. Lichtfeldkameras können hingegen das von mehreren kleinen, nebeneinander angeordneten Kameramodulen gesammelte Licht kombinieren. Zudem benötigen sie zum Fokussieren keine beweglichen Teile zwischen Frontscheibe oder -linse und Sensor, denn fokussiert wird ja per Software, nicht per Hardware. Beides macht Lichtfeldkameras prädestiniert für dünne Handys. Wann und ob die Technik es in ein Lumia-Smartphone schaffen wird, steht noch in den Sternen, denn schon bei normalen Handy-Kameras sind die für die Nachbearbeitung der Sensordaten (u.a. Weissabgleich, Rauschreduktion, Nachschärfen, JPEG- bzw. MPEG4-Encodierung) nötigen Operationen so umfangreich, dass diese nicht vom ARM-Anwendungsprozessor allein zu schaffen sind. Sie werden von speziell auf diese Aufgaben angepassten zusätzlich integrierten Untereinheiten erledigt. Mit der Lichtfeldkamera steigt der Rechenaufwand abermals erheblich an. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, hierfür angepasste weitere Recheneinheiten auf die üblichen Smartphone-Chips zu integrieren.
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