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Hacker-Drohung: USA kappt WLAN in GuantanamoMiami/Berlin - Das US-Militär hat auf seinem Stützpunkt im kubanischen Guantanamo den WLAN-Zugang abgedreht. Wie Oberstleutnant Samuel House gegenüber der Associated Press bestätigt, sind von diesem vorbeugenden Schritt auch der Facebook- und Twitterzugang über militärische Netzwerke betroffen.tafi / Quelle: pte / Mittwoch, 22. Mai 2013 / 09:57 h
Grund für diese ausserordentliche Massnahme sind aktuelle Drohungen des Hacker-Kollektivs Anonymous. Dieses will damit auf die schlechten Haftbedingungen im dortigen Gefangenenlager aufmerksam machen.
Griff zum Telefonhörer gefordert
«Eigentlich sollte Anonymous nicht in der Lage sein, sich in so hochsensible Systeme wie jenes des US-Militärs in Guanatanamo reinzuhacken», sagt Sandro Gaycken von der Freien Universität Berlin im Gespräch mit pressetext. Seiner Einschätzung zufolge handelt es sich dabei um eine prophylaktische Vorsichtsmassnahme. Die genaue Drohung von Anonymus ist unterdessen nicht klar. Die Hacker fahren derzeit die sogenannte # OpGTMO-Kampagne und sprechen von anstehenden «Störaktivitäten». Das Kollektiv fordert zudem seine Follower auf, das Weisse Haus mit Telefonanrufen zu fluten und ihre Solidarität mit den Häftlingen in dem umstrittenen Camp kundzutun.
In Guanatanamo haben Soldaten WLAN-Zugang in den verschiedensten Räumlichkeiten, unter anderem auch in der Bibliotehek oder der Cafeteria, wo Starbucks-Kaffee serviert wird. Hinzu kommen eine Bowlingbahn und ein Irish Pub.
Anonymous verhält sich solidarisch gegenüber Guantanamo-Häftlingen. (Archivbild) /
Bislang sind jedoch noch keine Störattacken vernommen worden. Wie lange der WLAN-Zugang gesperrt sein wird, ist unklar. Gefangenen-Anwalt mit Twitter-Kampagne Das besagte Gefangenenlager am Navy-Stützpunkt im äussersten Osten Kubas ist höchst umstritten. Von den insgesamt 166 Häftlingen befinden sich gegenwärtig 103 im Hungerstreik. 30 von ihnen sollen zwangsernährt werden, so der Miami Herald unter Berufung auf Militärkreise. Unterdessen soll eine Twitter-Initiative eines Gefangenen selbst den Druck auf Barack Obama erhöhen, der die Schliessung des Camps 2008 als eines seiner zentralen Wahlversprechen propagierte. Der ehemals in Grossbritannien lebende und nun seit elf Jahren inhaftierte Saudi Shaker Aamer ruft über seine Anwälte via Twitter dazu auf, die US-Botschaft in London anzurufen und sie mit Guanatanamo zu konfrontieren. Ohne Aussicht auf ein Verfahren sind die Terrorverdächtigen auf unbestimmte Zeit gefangen. Einen neuen Plan zur Schliessung des Camps will Obama am 23. Mai präsentieren.
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