«Radiologische Bildgebung mittels Synchrotron-Strahlung ist sicherlich sehr interessant und wäre qualitativ deutlich hochwertiger als die heute übliche Röntgenstrahlung. Eine routinemässige medizinische Anwendung ist aufgrund vielfacher technischer Schwierigkeiten aber noch sehr weit entfernt», erklärt Florian Wolf, Radiologe an der Medizinischen Universität Wien gegenüber pressetext. Die beschriebene Entwicklung sei sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung aber eben erst ein kleiner.
Synchrotron-Strahlung ist aufgrund seiner hochwertigen Qualität ideal für die Forschung. Damit kann nicht nur die Struktur von Materialien genauestens untersucht, sondern auch die professionellen medizinischen Bildgebungsverfahren perfektioniert werden.
Forscher sehen hohes Anwendungspotenzial in Medizin und Forschung. (Symbolbild) /


Dennoch war die Verfügbarkeit dieser Technik bis dato eher begrenzt. «Wir hoffen, dass diese Technologie neue Anwendungsmöglichkeiten schafft, von denen sowohl die Gesellschaft als auch die Forschung profitieren können», erklärt Nathan Powers, Doktorand und Mitglied des Forschungsteams, in einem Statement.
Einsatz zur Früherkennung von Krebs
Das Forschungsprojekt ist unter der Leitung von Physikprofessor Donald Umstadter vom Extreme Light Laboratory durchgeführt worden. Dem Experten zufolge könne man diesen Durchbruch in der Strahlenforschung mit der Entwicklung von Personalcomputern vergleichen. Während der Zugang zu Computern in der Vergangenheit nur wenigen und ausschliesslich auf riesigen und kostspieligen Zentralrechnern vorbehalten war, kann mittlerweile die breite Masse von dieser Entwicklung profitieren.
Den Wissenschaftern zufolge ist das Device, welches bei diesem speziellen Verfahren zum Einsatz kommt so klein, dass dieses spielend leicht in einem Krankenhaus oder sogar auf einem Lastwagen Platz findet. Zusätzlich könnte die neuartige Laser-Technologie dazu eingesetzt werden, Nuklearmaterialien aufzuspüren, die in einem abgeschirmten Container versteckt sind, oder bösartige Tumore im Frühstadium zu erkennen. Damit könnten aber auch chemische Reaktionen untersucht werden, die für konventionellen Röntgenstrahlen viel zu schnell ablaufen.