Kreiert wurde die Anwendung für User ab 17 Jahren, das Hauptklientel ist jedoch gerade einmal elf bis 15 Jahre alt. Sexting bleibt eines der grössten Gefahren für die Jugendlichen.
Nicknames als Gefahr
«Solch eine App ist für den Jugendschutz katastrophal. Das öffnet Pädophilen Tür und Tor», entrüstet sich der Wiener Jugendanwalt Anton Schmid im Inteview mit pressetext und fügt hinzu: «Das Internet zeigt uns die Grenzen der althergebrachten Jugendschutzmethoden auf. Es ist viel zu schnelllebig, um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können.»
Die App hat bereits über 80 Mio. Nutzer weltweit und kann auf allen gängigen Smartphone-Betriebssystemen installiert werden. Statt der Telefonnummer oder des echten Namens, hat jeder einen Nickname.
Sexting unter Minderjährigen nimmt zu.(Symbolbild) /


Vor allem in Kombination mit dem Fotodienst Instagram kann Kik gefährliche und für Teens nicht abschätzbare Konsequenzen haben.
Fotos werden dort öffentlich gepostet. Anschliessend werden andere mit «Kik me» dazu einladen, privat mit ihnen zu chatten. Die Polizei hat bereits des Öfteren Bedenken Bedenken in Bezug auf den anonymen Zugang für Pädophile geäussert. «Das Wichtigste ist eine gute medienpädagogische Erziehung. Junge Menschen müssen darauf vorbereitet werden, was sie im Web erwartet», fordert Schmid.
Nicht-jugendfreie Inhalte
Auch Sexting über Kik ist sehr beliebt und kann nur schwer von Minderjährigen ferngehalten werden. Vier Prozent der Teenager, die ein Smartphone besitzen, haben über verschiedene Dienste bereits Nacktbilder von sich versendet und 15 Prozent ebensolche Inhalte von ihnen bekannten Personen erhalten, erläutert das amerikanische National Center for Missing and Exploited Children.
Warum Kik bei der jüngeren Generation so populär ist, erklärt zum Beispiel die neueste Kampagne der beliebten Teenie-Boyband One Direction. Diese brachte vergangene Woche spezielle Digital Cards auf den Markt, über welche die Gruppe exklusive Inhalte veröffentlichen kann. Fans können sich auf der Plattform austauschen.