Das Sammelbecken der Opposition äusserte die Boykottdrohung angesichts der anhaltenden Luftangriffe der syrischen Regierungstruppen auf die Stadt Aleppo.
«Wenn die Luftangriffe des Assad-Regimes und dessen Versuche, die syrische Bevölkerung zu vernichten, weitergehen, dann reist die Koalition nicht nach Genf», erklärte der Generalsekretär der Syrischen Nationalen Koalition, Badr Dschamus, am Montag.
Hunderte von Todesopfern in Aleppo
Der Präsident der Koalition, Ahmad Dscharba, habe die Aussenminister Frankreichs und Grossbritanniens am Telefon über die täglichen Angriffe mit Kampfflugzeugen und mit Sprengstoff gefüllten Fässern informiert, durch die dutzende Menschen getötet worden seien, hiess es in einer Erklärung Dschamus'.
Die Nationale Koalition gehört zu den wichtigsten Ansprechpartnern der Staatengemeinschaft im Bemühen um Frieden in Syrien. Die seit vielen Monaten geplante Friedenskonferenz mit Vertretern der Konfliktparteien soll am 22. Januar in Genf stattfinden.
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei der Offensive der Luftwaffe auf das nördlich gelegene Aleppo in den vergangenen acht Tagen mehr als 300 Menschen getötet, darunter 87 Kinder.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. /

Irans Teilnahme «logisch und realistisch»
Aus Sicht Ban Ki Moons könnte der Iran eine wichtige Rolle bei der Konferenz spielen. «Der Iran ist ein bedeutender Partner in der Region. Es ist nur logisch und realistisch, dass er auch Teil dieser Konferenz sein sollte», sagte Ban in New York. Vor allem die USA hatten Vorbehalte gegen Teheran, das wegen seines umstrittenen Atomprogramms noch Ziel mehrerer UNO-Sanktionen ist.
«Der Iran muss zum Erfolg der Konferenz beitragen, wie jeder andere auch», sagte Ban. Alle Beteiligten dürften nur das Leiden des syrischen Volkes vor Augen haben und das Ziel, dieses Leiden zu beenden.
«Die Verhandlungen werden schwierig, aber die Alternative wäre weiteres Blutvergiessen. Deshalb müssen wir Erfolg haben.» Er rief alle Bürgerkriegsparteien zur Mässigung auf und forderte die UNO-Mitglieder auf, dem syrischen Volk und den Nachbarländern, die Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen haben, zu helfen.