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Vom Helden zum Ersatzspieler2010 war Gelson Fernandes (27) mit seinem Siegtor gegen Spanien der einzige Schweizer WM-Held. Vier Jahre später in Brasilien ist dem Walliser nur eine Nebenrolle zugedacht. Er wurde vom Helden zum Ersatzspieler. Es scheint ihn nicht zu stören.fest / Quelle: Si / Montag, 9. Juni 2014 / 22:50 h
Rückblende: Am 16. Juni 2010 wurde Gelson Fernandes plötzlich weltbekannt. Sein Tor gegen Spanien an der WM in Südafrika bewegte ein paar Tage lang die Fussball-Welt. Ein dunkelhäutiger Schweizer mit Wurzeln auf den Kapverden und aufgewachsen in der Walliser Provinz besiegte den WM-Topfavoriten. Die perfekte Medien-Story. Doch die Artikel, die danach in den Blättern der Welt über ihn geschrieben wurden, konnte man fast an den Fingern einer Hand abzählen. Denn Fernandes stellte sich nicht nur nicht in den Mittelpunkt, er zog sich bewusst zurück. «Nicht ich habe Spanien geschlagen, sondern das Schweizer Team.» Oder: «Das war einfach ein Tor. Das wichtigste kommt noch.» So tönte das wenige, das er nach dem Triumph von Durban sagte.
Vier Jahre später steht die Schweiz wieder vor ihrem WM-Startspiel. Fernandes muss sich nicht extra zurückziehen. Die Aufmerksamkeit ziehen andere auf sich. Aber irgendwie interessiert es dann halt doch, wie er mit vier Jahren Abstand auf dieses historische Tor gegen Spanien zurückblickt. Die Frage scheint ihn zu genieren. Er sagt knapp: «Fast vergessen. Nicht mehr wichtig.» Und: «Ich wünsche mir, dass ich diesmal nicht treffe und wir dafür in die Achtelfinals vorstossen.» Wer mit Fernandes redet, spürt bald: Es geht nie um ihn, es geht immer um das Team. Ottmar Hitzfeld bestätigt das: «Sein Spirit ist aussergewöhnlich. Als Mensch ist er immer für die anderen da und als Fussballer ist er vielseitig. Deshalb ist er der perfekte Team-Player.» Gerade seine Vielseitigkeit hemmte aber auch seine Karriere. Nach der WM 2010 wechselte Fernandes von St-Etienne zu Chievo Verona. Von dort zog er weiter nach England (Leicester City), dann zurück nach Italien (Udinese), nach Portugal (Sporting Lissabon), kehrte zurück in seine Heimat (FC Sion) und spielt nun seit einer Saison beim SC Freiburg. Nirgends blieb er länger als ein Jahr. Denn Gelson war immer auch ein Spieler, den man umherschieben konnte. Auf vielen Positionen einsetzbar, aber auch fast nirgendwo erste Wahl. Ein Spieler, den die Klubs mit den besten Referenzen weitergaben, der aber trotzdem für keinen Trainer unverzichtbar war. Ähnlich ergeht es Fernandes seit längerer Zeit auch im Nationalteam. Noch an der EM 2008 und an der WM 2010 hatte neben Gökhan Inler und Stephan Lichtsteiner nur er in jedem Spiel in der Startformation gestanden. Doch zuletzt war Fernandes zwar meistens dabei, aber eben selten mittendrin. Denn der Allrounder hat überall ein paar Spezialisten vor sich. Gelson Fernandes. /
Gökhan Inler, Valon Behrami und Blerim Dzemaili im zentralen Mittelfeld. Stephan Lichtsteiner, Ricardo Rodriguez, Reto Ziegler und Michael Lang als Aussenverteidiger. Xherdan Shaqiri, Valentin Stocker und Admir Mehmedi auf den Flügeln. So stand Fernandes in der WM-Qualifikation bei acht von zehn Spielen zwar im Aufgebot, doch gespielt hat er bei vier Teileinsätzen bloss 46 Minuten. Und auch für die vier Testspiele gegen Südkorea, Kroatien, Jamaika und Peru war er nominiert, spielte aber insgesamt bloss 43 Minuten. Auch wenn ihn Hitzfeld meistens berücksichtigt hat, war sich Fernandes nicht sicher, ob er zum WM-Kader gehören würde. «Es gab nur wenige, die zu 100 Prozent ins Team gehören. Ich zähle nicht dazu. Wenn ich nicht aufgeboten worden wäre, wäre das kein Skandal gewesen.» Dabei blickt Fernandes auf seine vielleicht beste Saison überhaupt zurück. Beim SC Freiburg gehörte er zu den wichtigsten Spielern. Er absolvierte 30 von 34 Partien in der 1. Bundesliga, stand dabei 26 Mal in der Startformation. Er kommt mit 2214 Minuten auf deutlich mehr Einsatzzeit in einer grossen Liga als etwa seine Konkurrenten Behrami (1464) und Dzemaili (1550) bei Napoli. Auch Freiburgs Trainer Streich hat ihn immer wieder umhergeschoben. Auf sage und schreibe sechs verschiedenen Positionen kam er zum Einsatz. Rechts und links, vorne und hinten und in der Mitte. In der WM-Vorbereitung macht sich Hitzfeld diese Anpassungsfähigkeit zu Nutzen. Verpassen Steve von Bergen und Johan Djourou ein Training, stellt er einfach Fernandes in der Innenverteidigung neben Fabian Schär auf. Muss Valentin Stocker passen, besetzt Fernandes den linken Flügel. Am linken Flügel hat Fernandes auch damals gegen Spanien gespielt. Ansprüche erhebt er trotzdem keine. «Ich bin nicht wie Stocker oder Shaqiri. Von mir verlangt man lieber nicht, zu häufig zu dribbeln oder zu flanken...» Gegen Spanien war solches damals auch nicht nötig. Fernandes setzt im gegnerischen Strafraum nach, als Eren Derdiyok über Iker Casillas gestürzt war und der Ball Richtung spanisches Tor kullerte. Es war Fernandes, der den Ball im zweiten Versuch an Piqué vorbei über die Linie würgte. Für den weiteren Verlauf der WM war dieses Tor unerheblich. Spanien wurde trotzdem noch Weltmeister, die Schweiz schied trotzdem schon nach der Vorrunde aus. Doch dieses Tor sagte einiges aus über den Fussballer Fernandes. Als die meisten Schweizer nach dem Abschlag von Torhüter Diego Benaglio noch in der eigenen Platzhälfte standen und die Stürmer Blaise Nkufo und Eren Derdiyok am Boden lagen, schoss er nach einem Sprint über das halbe Feld das Tor. Mit dem Opportunismus und dem Instinkt eines Mittelstürmers. Auch das macht Fernandes also, wenn es sein muss.
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