Die Bank habe ein Non-Prosecution Agreement (NPA) mit den erforderlichen Bedingungen unterzeichnet, teilte das Department of Justice (DOJ) am Freitag mit. Im Gegenzug werde das US-Justizministerium von einer strafrechtlichen Verfolgung wegen steuerrechtlichen Vergehen absehen. Gemäss DOJ willigte die Vadian Bank zudem in eine weitere Kooperation mit den US-Behörden ein.
Bezahlen wird die Busse die Ortsbürgergemeinde St. Gallen, wie diese mitteilte. Im Verkaufsvertrag mit der St. Galler Kantonalbank ist dies so vorgesehen.
Die von der St. Galler Kantonalbank übernommene Vadian Bank hat sich im Steuerstreit geeinigt. /


Die Ortsbürgergemeinde hat nach eigenen Angaben letztes Jahr Rückstellungen für die Busse gebildet.
Die Vadian Bank habe sich nie auf das Geschäft mit ausländischen Kunden fokussiert, schrieb die Ortsbürgergemeinde in ihrer Mitteilung weiter. Die Kunden, die als so genannt "US-related" identifiziert worden seien, seien deshalb mehrheitlich über externe Vermögensverwalter mit der Bank in Verbindung gestanden. In den Jahren 2011 bis 2014 habe sich die Bank zudem sukzessive von all diesen Kunden getrennt.
DOJ dementiert
Nach Darstellung des DOJ sieht die Sache aber etwas anders aus: Demnach hatte die Vadian Bank insbesondere 2008 - also nachdem bekannt wurde, dass die Grossbank UBS ins Visier der US-Justiz geraten war - Kunden aufgenommen, die in den USA steuerpflichtig sind. Dabei habe es sich insbesondere um solche gehandelt, die bei anderen Schweizer Banken hinausgeworfen worden waren.
Der Vadian-Führung sei damals bewusst gewesen, dass die US-Behörden Schweizer Banken verfolgen, die Steuerhinterziehern beim Verstecken von Vermögen halfen, schrieb dazu das DOJ. Weil Vadian aber keine Niederlassung in den USA hatte, sei sie dadurch vom Eingehen neuer Kundenbeziehungen nicht abgeschreckt worden.
Nach August 2008 sei die Zahl der "US-related"-Konten daher von 2 auf mehr als 70 gestiegen. Die darauf liegenden Vermögen beliefen sich gemäss DOJ auf 76 Millionen Dollar.
Zweite Einigung in der Kategorie 2
Ende März hatte bereits die Tessiner Privatbank BSI eine Einigung in den USA erzielt - als erste Bank, die sich beim Programm der US-Behörden zur Beilegung des Steuerstreits in die Kategorie 2 einteilen liess. Die Kategorie 2 ist für Banken vorgesehen, die mutmassliche US-Steuersünder als Kunden hatten oder immer noch haben.