Das hat eine neue Studie der University of Southern California's Annenberg School nun wissenschaftlich belegt. Nachdem für die diesjährigen Oscars kein einziger farbiger Schauspieler nominiert wurde, war die Empörung gross. Weisse dominieren laut der Studie Hollywood in allen Bereichen. Hinzu kommt, dass das Business in männlicher Hand ist.
Männer tonangebend
In den untersuchten Filmen und Serien wurde nur ein Drittel der Sprechrollen von Frauen eingenommen. Im Bereich der Schauspieler mit über 40 Jahren ist die Schieflage zwischen Männern und Frauen noch grösser: 74,3 Prozent sind männlich und 25,7 Prozent weiblich. Nur 28,3 Prozent der Sprechrollen belegten Angehörige einer Minderheitengruppe - rund zehn Prozent weniger als der Anteil in der US-Bevölkerung. Zwei Prozent aller Sprechcharaktere hatten der Studie nach zudem einen LGBT-Status (Lesben, Gay, Bisexuelle, Transgender).
Hinter der Kamera ist die Diskrepanz noch grösser.
In Hollywood geben vor allem weisse Männer den Ton an. /


Regisseure sind zu 87 Prozent weiss. «Alles in allem ist die Medienlandschaft in Hollywood noch immer weissgewaschen», sagen die Forscher. Nur 15,2 Prozent der Regisseure, 28,9 Prozent der Autoren und 22,6 Prozent der Serienmacher sind weiblich. In dieser Hinsicht ist die Diskrepanz bei Filmregisseuren am grössten. Lediglich 3,4 Prozent der Filme wurden unter der Regie von Frauen produziert.
Grosses Inklusionsproblem
«Wir haben kein Diversitätsproblem, sondern ein Inklusionsproblem», meint die Studienautorin Stacy Smith gegenüber dem «WCF-Courier». Untersucht wurden 414 Filme, die von den grössten Studios Hollywoods zwischen September 2014 und August 2015 im TV und via Stream erstmals ausgestrahlt wurden. Mehr als 11'000 Sprechrollen wurden nach Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit und LGBT-Status ausgewertet. Rund 10'000 Regisseure, Autoren und Erfinder von Shows wurden beobachtet, wie auch das Geschlecht von 1500 Filmproduzenten.