Die Sache wurde bekannt, weil ein Blogger das entsprechende Angebot von Burson-Marsteller ablehnte und stattdessen die E-Mails der Agentur im Netz veröffentlichte.
Eine «Verleumdungskampagne» sei aber weder gewollt gewesen noch in Auftrag gegeben worden, sagte ein Sprecher des sozialen Netzwerks. Facebook habe lediglich erreichen wollen, dass Dritte - Blogger oder Journalisten - überprüfen, dass Google ohne Erlaubnis der Nutzer Informationen auf den Facebook-Seiten sammle und verwerte.
Facebook habe Burson-Marsteller engagiert, um Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken. Die Agentur habe «öffentlich zugängliche Informationen» nutzen sollen. Eine Entschuldigung bot der Unternehmenssprecher nicht an. Facebook hätte die Sache aber «seriös und transparent» handhaben sollen, sagte er.
Verfälschtes Bild? /
Werbeagentur gibt Auftrag zu
Die Werbeagentur Burson-Marsteller bestätigte, dass sie von Facebook angeheuert wurde. Ein Angestellter beauftragte unter anderem den Blogger, der alles ans Licht brachte. «Die US-Bürger müssen erfahren», was Google mit ihren Daten anstelle, zitierte der Blogger aus der E-Mail. Der Name Facebook als Auftraggeber fiel aber nicht. Genau dies sei falsch gewesen, räumte die Werbeagentur ein. Dies verstosse gegen ihre eigenen Regeln.
Die aufgeflogene Schmutz-Kampagne zeigt einmal mehr die Rivalität zwischen dem Internetriesen Google und dem ständig wachsenden sozialen Netzwerk Facebook, das im Umgang mit Datenschutz selbst am Pranger steht.
Mit 600 Millionen Besuchen pro Monat stellt Facebook eine Bedrohung für die Vormachtstellung von Google im Netz dar - und rund zehn Prozent seiner Angestellten warb das soziale Netzwerk bei Google ab.