Zögern und Hinausschieben seien fatal. Die Auswirkungen des Klimawandels machten nicht halt an staatlichen Grenzen, warnte die Bundesrätin gemäss Redetext am Dienstag am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, nahe Boston.
Der Klimagipfel im mexikanischen Cancun Ende vergangenen Jahres habe keine verbindlichen Zusagen erbracht. «Jeder wahrt seine Interessen und keiner diejenigen der Gemeinschaft», sagte Leuthard.
Statt Einstimmigkeit anzustreben sei es besser, mit Vernunft einen «gemeinsamen Klima-Nenner» zu finden und so der Erde die dringend nötige Luft zum Atmen zu verschaffen. Die Politik müsse Anstösse geben und Freiräume schaffen.
Bundesrätin Leuthard kritisiert die mangelnde Kooperation beim Kampf gegen den Klimawandel. /
Plädoyer für Forschung und Technologie
Leuthard verwies dabei auf den Richtungsentscheid des Bundesrats, mittelfristig aus der Atomenergie auszusteigen. In diesem Umfeld komme den Forschungsstätten die Aufgabe zu, die technologischen Antworten zu finden.
In der Gesellschaft brauche es aber auch einen Bewusstseinswandel, damit der Wert einer intakten Umwelt erkannt werde. Sollten die gemeinsamen Anstrengungen ausbleiben drohe das «System Erde» über kurz oder lang zu kollabieren, sagte Leuthard.
Am Mittwoch besuchte die Bundesrätin mehrere MIT-Laboratorien, in denen zum Thema Energieverbrauch geforscht wird, wie Dominique Bugnon, Mediensprecher des Eidg. Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Leuthard habe auch an zwei Gesprächsrunden teilgenommen.