Der Festakt vom Sonntag wurde dieses Jahr von Protagonisten der CVP dominiert. Neben dem Grusswort des Luzerner Regierungspräsidenten Reto Wyss hielt der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister die Festrede. Die Predigt wurde vom Bischof von Basel, Felix Gmür, gestaltet.
Dankbarkeit statt Stolz
Trotz dem Sieg der Eidgenossen bei der Schlacht von Sempach hätten die Schweizer heute mehr Grund zu Dankbarkeit als Stolz, sagte Pfister gemäss Redetext in der Kirche St. Stefan. Denn heute könnten die Eidgenossen die Dankbarkeit erleben, nicht in solchen Zeiten wie jenen zur Zeit der Schlacht leben zu müssen.
Weiter sagte Pfister, die siegreichen Eidgenossen würden heute daran erinnern, dass Privilegien und Glück nicht selbstverständlich und nicht risikolos zu haben seien. Freiheit und Wohlstand müssten verteidigt werden, «nicht kriegerisch, aber wohl auch kriegerisch, wenn es die Geschichte so verlangt».
Mut zur Freiheit
Bischof Gmür hatte zuvor am ökumenischen Gottesdienst seine Predigt dem Thema Flucht gewidmet. Dabei warb er für Mut zur Freiheit. Er bat um Verständnis für all jene, gerade auch Flüchtlinge, die mutig handelten, um in Freiheit zu leben, wie der Kanton Luzern Gmür in einer Mitteilung vom Sonntag zitierte.
Die Feierlichkeiten galten der Schlacht vom 9.
Die Feierlichkeiten galten der Schlacht vom 9. Juli 1386 bei Sempach. /
Juli 1386 bei Sempach. An dieser hatten Krieger der Eidgenossenschaft das Reiterheer des habsburgischen Herzogs Leopold III vernichtend geschlagen.
Sursee feiert 600 Jahre Eidgenossenschaft
In diesem Jahr lag der Fokus auch auf der Gastgemeinde Sursee. Die Stadt feiert in diesem Jahr ihre 600-jährige Zugehörigkeit zu Luzern und zur Eidgenossenschaft. Sursee reiste mit einer grossen Delegation an, zu der unter anderem 80 Schulkinder und der gesamte Stadtrat gehörten.
Die Feiern begannen mit dem traditionellen Morgenbrot für die Bevölkerung. Danach zog die Festgemeinde durch das Luzernertor in das Städtchen ein. Rund 500 Menschen nahmen nach Angaben des Kantons daran teil. Eröffnet wurde die Gedenkfeier bereits am Samstag mit einem Mittelalterfest und einer Feuershow.
Es ist das fünfte Mal, dass die Gedenkfeier nicht auf dem Schlachtfeld bei Sempach, sondern im Städtchen stattfand. Mit der Neukonzeption der Feier hatte der Kanton Luzern darauf reagiert, dass ab 2003 wiederholt Rechtsextreme mit auf das Schlachtfeld marschierten. 2009 führten junge Linke eine Gegendemonstration durch. Gemäss Mitteilung des Kantons Luzern kam es in diesem Jahr zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.