Im Gegensatz zu anderen Jahren fand der Festakt in der Kirche und nicht beim Schlachtfeld statt. Staatsschreiber Markus Hodel begründete den Entscheid mit der regnerischen Witterung. Es sei kein politischer Entscheid gewesen.
Hodel verhehlte nicht, dass er über das schlechte Wetter und die Verlegung in die Kirche nicht unglücklich war. Für die Polizei ist die Situation in der Sempacher Altstadt leichter zu kontrollieren als auf dem Schlachtfeld.
Die Rechtsextremen hielten sich während des Festaktes vor der Kirche auf. Danach begaben sie sich zum Schlachtfeld. Dort pflegen sie jeweils eine eigene Feier durchzuführen.
Rechtsextreme werde nach der Gedenkfeier von der Polizei bewacht. /
Vier Personen aus dem Umfeld der federführenden Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) wurden von der Polizei wegen Verstössen gegen das Waffengesetz verzeigt.
«Zivilcourage gegen braunen Sumpf»
Gegen die Anwesenheit der Neonazis führten die Jungsozialisten (Juso) vor dem Anlass eine bewilligte Kundgebung durch mit dem Motto «Mit Zivilcourage gegen den braunen Sumpf». Sie warfen den Behörden vor, die Neonazis zu dulden.
Der Sempacher Stadtrat und der Luzerner Regierungsrat wiesen die Vorwürfe der Linken zurück.
Ansprache der Nationalratspräsidentin
Die Festansprache hielt Nationaratspräsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi (CVP/TI). Ihr Auftritt als erste Tessiner Frau sei ein Symbol für die Willensnation Schweiz, sagte sie in der Kirche.
Die Schweiz sei aus ganz verschiedenen Geschichten entstanden, die sich zu einer gemeinsamen Geschichte zusammengefügt hätten. Diese zeige die ganze Vielfalt der Schweiz. Vielfalt sei eine grosse Chance, zu der Sorge getragen werden müsse.