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Entwicklungsländern entgehen Milliarden wegen SteuersündernBern - Auch aus Entwicklungsländern fliessen jedes Jahr enorme Geldsummen ab, die nicht korrekt versteuert werden. Der Schaden ist gross: Diese Länder dürften drei Mal mehr Geld an Steueroasen verlieren, als sie an Entwicklungshilfe erhalten.fest / Quelle: sda / Dienstag, 16. Juni 2009 / 11:16 h
Nach Schätzungen der Erklärung von Bern liegen allein in der Schweiz mindestens 360 Mrd. Franken Vermögen aus Entwicklungsländern. Damit entgehen diesen Ländern jährlich rund 6 Mrd. Franken an Steuereinnahmen - das Dreifache der rund 2 Mrd. Franken, die der Bund jährlich für Entwicklungszusammenarbeit ausgibt.
Im Vorfeld des OECD-Finanzministertreffens am 23. Juni in Berlin traten Entwicklungsorganisationen der «Steuersünderländer» Schweiz, Österreich und Luxemburg in Bern mit Kritik und Forderungen vor die Medien.
Neue Schlupfwinkel Kritisiert wurde, dass die Steueroasen die Situation gar nicht wirklich gross ändern wollten.In einer Woche beraten die Finanzminister von 20 OECD-Staaten die bisherigen Schritte zur Trockenlegung von Steueroasen. /
Es werde im Gegenteil nach neuen Schlupfwinkeln gesucht. Trusts und Offshore-Unternehmen würden nach wie vor verschont, was inakzeptabel sei. Der Informationsaustausch zwischen den Ländern muss nach Ansicht dieser Organisationen automatisch und nicht nur auf Nachfrage oder bei Verdacht auf Steuerhinterziehung erfolgen. Zinsbesteuerung auch für Entwicklungsländer Des Weiteren sei die Zinsbesteuerung auf Entwicklungsländer auszudehnen. Der OECD-Standard zur Amtshilfe sei kein Ersatz für Zinsbesteuerung, zumal gerade Entwicklungsländer damit an ihre administrativen Grenzen stiessen. Beim Streit um Steueroasen gehe es nicht nur um Privat-Einkünfte und -vermögen, stellen die Organisationen weiter fest. Wesentliche Steuereinnahmen gingen durch die Steuervermeidungspraktiken transnationaler Unternehmen verloren. Diese müssten ihre Bilanzen deshalb nach Ländern aufschlüsseln.
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