«Ich rufe die Justiz zu einer deutlichen Konfrontation mit den Anführern dieser illegalen Demonstrationen auf und verlange die Todesstrafe für sie ohne jede Gnade», sagte Ajatolloh Ahmad Chatami während einer Gebetszeremonie.
Erneut warf er westlichen Medien vor, Lügen über die Situation im Iran zu verbreiten. Zudem griffe er westliche Länder wie Deutschland, Frankreich und Grossbritannien scharf an und warf ihnen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Irans vor.
Der Geistliche gilt als Hardliner und Vertrauter von Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
Chatami griff auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon an, der sich bestürzt über die Ereignisse im Iran gezeigt hatte. «Du armseliges Ding, du redest von Menschenrechten im Iran, aber was ist mit den 400 unschuldigen palästinensischen Kindern, die in Gaza getötet wurden...?»
Wächterrat weist Wahlbetrug erneut zurück
Irans Wächterrat wies Regelverstösse bei der umstrittenen Präsidentenwahl erneut zurück. «Wir können mit Gewissheit sagen, dass es keinen Betrug bei der Wahl gegeben hat», sagte Wächterrats-Sprecher Abbas Ali Kadchodai.



Schlägerbanden auf Motorrädern greifen Mussawi-Anhänger in Teheran an. (Archivbild) /


Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi hatte sich beim Wächterrat über das Wahlergebnis beschwert und eine Annullierung der Präsidentenwahl am 12. Juni gefordert. Am Dienstag legte er einen Bericht zu mutmasslichen Betrugsfällen vor und forderte die Bildung einer unabhängigen «Wahrheitskommission», die den Wahlvorgang überprüfen soll.
G8 verurteilt Vorgehen
Die G8 verurteilte unterdessen das gewaltsame Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten nach der Präsidentenwahl. Die Islamische Republik müsse grundlegende Menschenrechte wie die Meinungsfreiheit respektierten, erklärten die G8-Aussenminister.
Die innenpolitische Krise müsse rasch und im Dialog beigelegt worden. Die iranische Führung müsse sicherstellen, dass der Wille des Volkes in den Wahlen zum Ausdruck komme, forderten die Aussenminster der sieben führenden Industriestaaten und Russlands bei ihrem Treffen im italienischen Triest.