Sie warfen dem für die Prüfung des Wahlergebnisses zuständigen Wächterrat vor, nicht unparteiisch gehandelt zu haben: Der Rat habe die Beschwerden der von Reformpolitiker Mir Hussein Mussawi angeführten Opposition ignoriert.
Angesichts der Zweifel am Ergebnis stelle sich die Frage, ob die Wiederwahl Ahmadinedschads bei den Wahlen vom 12. Juni als rechtmässig betrachtet werden könne, hiess es in einer Erklärung der Vereinigung der Seminar-Gelehrten und -Forscher.
Mussawi hatte die Vereinigung kürzlich über seine Vorwürfe informiert. Konservativere Klerikergruppen hatten die Wiederwahl von Ahmadinedschad zuvor anerkannt.
Mussawi hatte die Vereinigung der Seminar-Gelehrten und -Forscher über seine Vorwürfe informiert. (Archivbild) /

Prozess gegen Mussawi?
Offenbar denkt die iranische Führung darüber nach, den ehemaligen Regierungschef Mussawi und den ehemaligen Präsidenten Mohammed Chatami vor Gericht zu stellen.
Die konservative Zeitung «Kaihan» warf dem unterlegenen Präsidentschaftskandidaten und Chatami vor, sie hätten «unschuldige Menschen getötet, zu Unruhen angestiftet, Verbrecher für Angriffe auf Menschen angeheuert, offensichtlich mit dem Ausland zusammengearbeitet» und seien «Teil der fünften Kolonne der USA». Bei den Unruhen nach den Wahlen starben mindestens 17 Menschen.
Mussawi und Chatami müsse dafür und für «offensichtlichen Landesverrat» der Prozess gemacht werden. Der «Kaihan»-Herausgeber wird von Chamenei ernannt. Auch andere Reformpolitiker und Journalisten müssen sich nach Angaben ihrer Anwälte vor Gericht verantworten.